Bruce Davis, Mitglied der sogenannten "Manson Family" sitzt seit 40 Jahren in einem US-Gefängnis. Genauer gesagt: einem Männergefängnis in San Luis Obispo, Kalifornien. Er war 30 Jahre alt, als er 1972 wegen der Beteiligung an einem Doppelmord zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
An diesem Donnerstag hatte er Geburtstag - und der zuständige Bewährungsausschuss in Kalifornien empfahl, den früheren Anhänger des US-Serienmörders Charles Manson freizulassen.
Warum? Er habe sich gut angepasst, keine diziplinarischen Probleme bereitet und zudem erfolgreich eine Berufsausbildung und andere Selbsthilfeprogramme abgeschlossen. Dies berichtet die Los Angeles Times unter Verweis auf Beamte des Gefängnisses.
Der Doppelmord wurde in den siebziger Jahren von dem Musiker und Sektengründer Charles Manson geplant, Davis war beteiligt - und wurde schuldig gesprochen. Lange Zeit hatte er beteuert, die Taten nicht verübt zu haben, sondern nur Zuschauer gewesen zu sein. In jüngster Zeit zeigte er sich jedoch bereit, einen Teil der Verantwortung zu übernehmen.
Die Empfehlung ist für Davis nur eine erste Hürde auf dem Weg zur Freiheit. Denn der gesamte Bewährungsausschuss kann die Empfehlung nun 120 Tage lang prüfen. Wenn er zustimmt, hat Gouverneur Jerry Brown 30 Tage Zeit für einen möglichen Widerspruch. Schon 2010 hatte der Bewährungsausschuss Davis' Freilassung befürwortet.
Der damalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger erklärte jedoch, Davis sei weiter eine Gefahr und lehnte eine Freilassung ab. Schon 2010 hatte Schwarzenegger die Empfehlung des Bewährungsausschusses blockiert.
Der zuständige Staatsanwalt Stephen Kay reagierte nun ähnlich alarmiert: "Wollen Sie aufwachen und Bruce Davis neben sich finden?", sagte er nach Angaben der Los Angeles Times.
1969 hatte die "Manson Family" sieben Menschen ermordet, unter anderem die schwangere Frau von Regisseur Roman Polanski, Sharon Tate. An dieser Tat war Davis jedoch nicht beteiligt. Manson verbüßt eine lebenslange Haftstrafe.