Italien:Mindestens drei Tote bei Explosion an Stausee

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Dieser Screenshot aus Videoaufnahmen der Rettungskräfte zeigt die Unglücksstelle. (Foto: Photo by Handout / Vigili del Fuoco / AFP)

Das Unglück ereignet sich nahe Bologna. Die Zahl der Todesopfer könnte sich Behörden zufolge erhöhen. Für vier als noch vermisst geltende Arbeiter gibt es Stunden nach dem Unglück kaum noch Hoffnung.

Bei einer Explosion in einem Wasserkraftwerk an einem Stausee im Norden Italiens sind mindestens drei Arbeiter ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am Stausee von Suviana zwischen den Städten Bologna und Florenz.

Mehrere Stunden nach dem Unglück, das sich am Dienstag gegen 15 Uhr ereignete, gibt es kaum noch Hoffnung auf Überlebende. Befürchtet wird, dass neben den drei gefundenen Toten vier weitere Arbeiter ums Leben gekommen sind. Die Suche dauerte am Mittwoch mehr als 18 Stunden nach dem Unglück noch an. Zur weiteren Suche sagte ein Sprecher der Feuerwehr: "Wir arbeiten ohne große Hoffnung, die Vermissten lebend zu finden."

Bei den bereits geborgenen Toten handelt es sich um drei Männer im Alter zwischen 35 und 73 Jahren. Zuvor hatten die Behörden von vier Todesopfern gesprochen. Mindestens fünf Arbeiter erlitten teils schwere Brandverletzungen.

Nach ersten Erkenntnissen brach in der Anlage bei Arbeiten an einer Turbine in etwa 30 Metern Tiefe aus zunächst ungeklärter Ursache Feuer aus, wodurch es dann zu der Explosion kam. Infolge der Explosion sei auch Wasser in das Kraftwerk eingedrungen, hieß es. Der Staudamm an sich - etwa zwei Kilometer entfernt - wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Die Feuerwehr hatte wegen starken Rauchs große Mühe, in dem Kraftwerk an die Unglücksstelle zu gelangen. Der Bürgermeister der nahe gelegenen Gemeinde Camougnano, Marco Masinara, berichtete von Arbeiten an den Turbinen im Inneren des Gebäudes. Das Unglück ereignete sich demnach weit unterhalb des Wasserspiegels auf der Ebene minus neun. Der Stromversorger Enel, dem das Kraftwerk gehört, bestätigte das Unglück, ohne nähere Angaben zu machen.

Die Feuerwehr war mit mehr als 40 Helfern und auch mit mehreren Hubschraubern im Einsatz. Der Provinzkommandant der Feuerwehr von Bologna, Calogero Turturici, sagte dem Fernsehsender E-TV, zusätzlich zum vielen Rauch sei das Gelände mit Wasser überflutet. Auf die Frage nach der Ursache sagte Turturici: "Wenn der Unfallort nicht zugänglich ist, ist es schwierig, die eine oder andere Hypothese aufzustellen."

Der See liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er entstand durch den Bau eines Staudamms in den Jahren 1928 bis 1932. Die Gegend ist auch bei Wanderern sehr beliebt.

© SZ/dpa/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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