Bilanz des Deutschen Wetterdienstes:Extrem milder Frühling trotz Regenmassen

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Auch wenn zum Schluss der Himmel seine Schleusen ganz weit öffnete - der Frühling war warm und trocken. (Foto: dpa)

Warm, trocken und sonnig: Der diesjährige Frühling gehört zu den drei wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Insgesamt gab es sehr wenig Regen. Trotzdem stehen momentan im Osten des Landes wieder etliche Keller unter Wasser.

Viel Sonnenschein und wenig Regen - so lässt sich die Frühjahrsbilanz zusammenfassen, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht hat. Der diesjährige Frühling zählt zu den wärmsten seit Messbeginn im Jahr 1881, gab der DWD in Offenbach nach der Auswertung seiner 2000 Messstationen bekannt. Die Durchschnittstemperatur lag bei 10,1 Grad Celsius, die Sonne zeigte sich in diesem Frühjahr etwa 530 Stunden und damit häufiger als gewöhnlich.

Am längsten schien sie rund um Rügen mit bis zu 675 Stunden. Die Apfelbäume begannen in diesem Jahr bereits am 11. April zu blühen - so früh wie nie zuvor. Mit insgesamt etwa 147 Litern Niederschlag pro Quadratmeter war der Frühling bisher auch sehr trocken, fasste der Deutsche Wetterdienst zusammen.

Heftige Regengüsse in Ostdeutschland

In den letzten Tagen fiel allerdings ungewöhnlich viel Regen. Besonders in Ostdeutschland stehen nach den Regenfluten der vergangenen Tage wieder etliche Keller unter Wasser. Im sächsischen Meißen waren am Mittwoch immer noch zahlreiche Haushalte ohne Strom, nachdem sich am Dienstag eine Schlammlawine durch eine Straße gewalzt hatte. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fielen in der etwa 70 Kilometer entfernten Stadt Hoyerswerda innerhalb von 24 Stunden 68 Liter Regen pro Quadratmeter - so viel wie sonst im gesamten Monat Mai. Noch größere Regenmengen wurden nur in Bayern in dem Dorf Marktschellenberg (100 Liter pro Quadratmeter) im Berchtesgadener Land und auf der Winklmoos-Alm (75 Liter pro Quadratmeter) gemessen.

Unwetter in Sachsen. Mit schwerem Gerät wird am auf der Talstraße in Meißen gearbeitet. (Foto: dpa)

Kein Sommer in Sicht

In Sachsen-Anhalt rutschte in Wettin ein Hang ab und schob sich gegen ein Haus. Im Saalekreis wurden in der Nacht zudem mehrere Straßen überschwemmt. Am Vormittag habe sich die Lage aber wieder normalisiert, heißt es. In Halle ließ ein Unwetter am frühen Mittwochmorgen eine Straßenbahn aus dem Gleis springen. Doch auch wenn die Flusspegel vielerorts ansteigen - ein Hochwasser wie vor einem Jahr zeichnet sich nach Expertenangaben nicht ab.

Obwohl der Sommer im Kalender erst am 21. Juni beginnt, geht der Frühling für die Meteorologen nun zu Ende, denn sie rechnen in vollen Monaten. Nach Sommer sieht es in den nächsten Tagen allerdings zumindest in Mitteldeutschland und im Südosten des Landes nicht aus. Stattdessen wird das Wetter an Christi Himmelfahrt ziemlich wechselhaft. Im Norden und Südwesten des Landes soll jedoch die Sonne scheinen. Die Temperaturen liegen unter dichten Wolken nur bei höchstens 15 Grad, im Südwesten sind 21 Grad möglich. Am Wochenende wird es freundlicher und wärmer, der Regen lässt überall nach.

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