Bilanz der Stierhatz von Pamplona:446 Verletzte und ein Toter

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Die Stierhatz in Pamplona war in diesem Jahr so blutig wie lange nicht - trotzdem sehen die spanischen Behörden keinen Anlass dafür, die Regularien zu ändern.

Blutige Bilanz in Pamplona: ein Toter, 446 Verletzte - das diesjährige Stiertreiben in Pamplona wird als eines der blutigsten in die Geschichte des traditionellen Spektakels eingehen. Bei der lebensgefährlichen Hatz wurden in diesem Jahr ein Mensch getötet und 446 verletzt, acht davon schwer, wie die Rettungskräfte der nordspanischen Stadt in ihrer Bilanz mitteilten. Allein beim achten und letzten Lauf gab es 54 Verletzte. Vier davon landeten nach Stürzen mit Prellungen und Verstauchungen im Krankenhaus.

Nach den 850 Metern durch die Altstadt von Pamplona kommen die Stiere am Ende in der Arena an und auch um - durch Toreros. (Foto: Foto: Reuters)

Für Aufsehen sorgte der Bulle "Encumbrado", was auf Deutsch "Der Erhabene" heißt. Er lief die fast 850 Meter lange Strecke in rund zwei Minuten - auch dieser Rekord half dem Stier nichts, auch er wurde in der Arena getötet. Bei dem Volksfest zu Ehren des Stadtpatrons San Fermin werden an acht Tagen jeden Morgen sechs Kampfstiere durch die Gassen der Altstadt bis in die Arena gejagt, wo sie abends von Toreros getötet werden. Hunderte Männer, die sogenannten Mozos, rennen dabei vor den bis zu 600 Kilogramm schweren Tieren her. Als einzige "Waffe", um die Bullen von sich fernzuhalten, ist eine zusammengerollte Zeitung erlaubt.

Verletzungen sind bei der Stierhatz in Pamplona an der Tagesordnung. Doch erstmals seit sechs Jahren ist in diesem Jahr ein Mann dabei zu Tode gekommen. er 27-jährige Spanier Daniel Jimeno ist an seinen Verletzungen gestorben. Ein 515 Kilogramm schwerer Stier hatte ihn aufgespießt und dann mit einem seiner Hörner die Halsschlagader des erfahrenen Läufers zerfetzt. Es war der 15. Todesfall seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1922. Auch zwei weitere Spanier wurden durch Hornstöße in Brust und Hals lebensgefährlich verletzt. Insgesamt wurden dieses Jahr acht der Teilnehmer aufgespießt, doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Weltbekannt wurde das Jahrhunderte alte Spektakel durch Ernest Hemingways Roman "Fiesta" (1926).

Strengere Sicherheitsauflagen sind dennoch nach Ansicht der Stadt Pamplona und der Regierung in Madrid nicht notwendig. Tierschützer laufen seit Jahren gegen die Hatz Sturm.

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