Berlin:Weniger Gewalt in U-Bahn

Die Zahl der Gewalttaten in der Berliner U-Bahn ist zuletzt leicht gesunken - trotz schockierender Einzelfälle.

Die Zahl der Gewalttaten in der Berliner U-Bahn ist leicht gesunken - auch wenn Fälle wie zuletzt der Tritt gegen eine Passantin am Bahnhof Hermannstraße Aufsehen erregten. Im Jahr 2016 registrierten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) 2167 Gewaltdelikte in Zügen und auf Bahnsteigen, wie aus einer Antwort der Senatsverwaltung auf eine Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD) hervorgeht. Im Vorjahr waren es noch 2201, ein Jahr davor allerdings nur 2070 und im Jahr 2013 sogar nur 1977 Delikte.

Deutlich gestiegen sind dagegen die Anforderungen von Videomaterial der BVG durch die Polizei: 2016 geschah dies 6087-mal, im Vorjahr 5443-mal. Darunter sind auch Vorfälle in Straßenbahnen und Bussen. Im gesamten BVG-Bereich wurden im vergangenen Jahr 1924 Tatverdächtige zu Gewalttaten ermittelt, nach 1652 im Vorjahr. "Videoüberwachung verhindert keine Straftaten, hilft aber Täter zu überführen", sagte Langenbrinck.

Am Wochenende kam es erneut zu Vorfällen: Am U-Bahnhof Berlin-Mitte wurde ein 17-Jähriger unvermittelt von einer Gruppe Männer geschlagen und getreten. Die Angreifer ließen auch nicht von ihm ab, als er schon am Boden lag. Auf dem Bahnhof Friedrichsfelde verletzten Jugendliche zwei Polizisten, die einen Streit schlichten wollten. Einer der Beamten beendete danach seinen Dienst.

© SZ vom 13.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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