Berlin:Frau zündet sich vor dem Reichstag selbst an

Eine 58-jährige Frau aus Lettland hat sich vor dem Reichstag in Berlin selbst angezündet - wegen persönlicher Probleme. Nach dem schnellen Eingreifen eines Helfers wurde sie in ein Krankenhaus gebracht.

Eine aus Lettland stammende Frau hat sich am Sonntag vor dem Reichstag in Berlin selbst angezündet. Sie wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Vor dem Reichstag in Berlin hat sich eine Frau aus Lettland selbst angezündet. (Foto: dpa)

Die 58-Jährige hatte sich den Angaben zufolge auf dem Platz der Republik die Unterschenkel mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und dann angezündet. Ein in der Nähe tätiger Objektschützer bemerkte dies und versuchte, der Frau Hilfe zu leisten. Sie werde jetzt mit Verbrennungen zweiten Grades an den Beinen im Krankenhaus behandelt, sagte die Sprecherin weiter.

Hintergrund seien offenbar persönliche Konflikte der Frau in Lettland. Auf mehreren Transparenten habe sie Probleme mit politischen Verhältnissen in Lettland thematisiert. Dabei sei es auch um den Umgang mit der Mutter der Frau in dem Land gegangen.

Es war der erste Versuch einer Selbstverbrennung vor dem Reichstag seit mehreren Jahren. Im Jahr 2000 war dort ein 29-jähriger Türke gestorben, nachdem er sich auf den Stufen zum Sitz des Bundestags angezündet hatte.

2003 verhinderte die Polizei, dass eine 28-jährige Türkin sich und ihre zwei Kinder anzündete. Sie hatte ihr Vorhaben mit Angst vor einer Abschiebung begründet.

Ein Jahr später übergoss sich ein Mann mit Diesel. Er hatte zuvor einen türkischen Fernsehsender angerufen und gedroht, sich zu verbrennen. Die Polizei verhinderte, dass er seinen Plan umsetzen konnte.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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