Wenn Chook den Schnabel öffnete und dieses schnarrende, hämmernde Geräusch entweichen ließ, glaubten Zuhörer, einer Illusion zu erliegen: Wer die Augen schloss, hatte den Eindruck, sich auf einer Baustelle zu befinden. In Zukunft wird Chook keinen Piep mehr von sich geben: Im Alter von 32 Jahren ist das Tier nun gestorben.
Sein Tod ist ein Verlust, nicht nur für ausgesprochene Vogelliebhaber. Mit dem Leierschwanzvogel hat der Zoo im australischen Aidelaide seine größte Attraktion verloren. Chook konnte täuschend echt Geräusche imitieren, von Schweiß- und Hammergeräuschen bis hin zum Rückwärtsgang eines Lkw. Zuweilen hörte sich der Vogel an, als hätte er einen Presslufthammer verschluckt.
Das Talent der Imitation liegt in der Familie: Leierschwänze sind für ihre Gabe bekannt, allerlei Vogelstimmen und andere Geräusche nachzuahmen. So nahm der berühmte britische Tierfilmer Sir David Attenborough einmal einen Artgenossen Chooks auf, der unter anderem das Geräusch einer auslösenden Kamera imitierte. Der Vogel selbst lebte seit 20 Jahren in dem australischen Zoo und verblüffte Hunderttausende Besucher mit seinen Fähigkeiten.
Leierschwänze leben in Südaustralien und Tasmanien. Die grau-braunen Vögel haben bis zu 50 Zentimeter lange Schwanzfedern, die sie in freier Wildbahn aufstellen wie ein Pfau. Sie ahmen die Geräusche anderer Vögel nach, um Weibchen anzulocken.