Anschlag in Santiago:Zahlreiche Verletzte durch Anschlag in Chile

Die Bombe war im Mülleimer einer U-Bahn-Station versteckt: Bei einem Bombenanschlag in Santiago de Chile wurden mindestens 14 Menschen verletzt.

  • In Santiago de Chile ist am Montag in einer U-Bahn-Station eine Bombe explodiert. Dabei wurden mindestens 14 Menschen verletzt.
  • Die chilenische Regierung stuft die Detonation als "Terrorakt" ein.
  • In den vergangenen fünf Jahren gab es in Chile mehr als 100 Bombenanschläge.

Bombe explodiert in U-Bahn-Station

Bei einer Bombenexplosion in einem U-Bahnhof in Santiago de Chile sind am Montag mindestens 14 Menschen verletzt worden. Einige von ihnen seien schwer verwundet worden, es schwebe aber niemand in Lebensgefahr, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Sprengsatz explodierte zur Mittagszeit in einem Abschnitt mit mehreren Imbissständen in der Metro-Station Escuela Militar. Die aus einem Feuerlöscher und einem Zeitzünder gefertigte Bombe war in einem Mülleimer deponiert worden. Einer Frau wurde durch die Explosion mehrere Finger abgerissen. Sechs der Verletzten erlitten Hörschäden.

Regierung bezeichnet Anschlag als Terrorakt

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Als Verdächtige gelten nach Regierungsangaben zwei junge Männer, die nach der Explosion mit einem Auto flüchteten. Die chilenische Regierung stufte die Detonation in der Hauptstadt als "Terrorakt" ein. Chiles Präsidentin Bachelet verurteilte das "abscheuliche" und "feige" Vorgehen der Täter, die auch den Tod unschuldiger Menschen in Kauf genommen hätten. Gleichzeitig rief sie ihre Landsleute dazu auf, Ruhe zu bewahren.

Der Hintergrund

In den vergangenen fünf Jahren explodierten in Chile mehr als hundert selbstgebaute Bomben, die meist nur leichte Schäden an Geldautomaten, Schulen, Restaurants oder Botschaftsgebäuden verursachten. Mehrfach bekannten sich anarchistische Gruppen zu den Anschlägen. Nach einer Explosion in einem U-Bahnwaggon Mitte Juli hatte die Regierung die Sicherheitsvorkehrungen verschärft und einen Sonderermittler eingesetzt.

© SZ.de/dpa/afp/chwa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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