Anschlag auf Einkaufszentrum:Die Nationalität der Angreifer bleibt strittig

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Wild um sich schießend und Handgranaten werfend hatten die Islamisten das bei Ausländern und wohlhabenden Einheimischen beliebte Einkaufszentrum am Samstag gestürmt. Sie wollten damit der Forderung nach einem Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia unterstreichen. Das hatte Kenyatta bereits am Wochenende abgelehnt. Die zu einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union gehörenden Soldaten haben die somalischen Milizen in den vergangenen zwei Jahren immer weiter zurückgedrängt.

Die kenianischen Behörden hatten seit Samstag immer wieder ein Ende der Geiselnahme erklärt, was die Angreifer per Kurzmitteilung immer wieder bestritten. Noch wenige Stunden vor der Fernsehansprache Kenyattas war sporadisches Gewehrfeuer zu hören, auch eine Explosion ereignete sich.

Die Nationalität der Angreifer blieb strittig. Außenministerin Amina Mohamed sagte im US-Fernsehen, es seien zwei oder drei junge Amerikaner und eine Britin unter den Extremisten. Kenyatta wollte Geheimdienstberichte nicht bestätigen, wonach unter den Angreifern, die der Al-Kaida nahestehen, mehrere US-Bürger und eine Britin sind. Gerichtsmediziner arbeiteten daran, die Toten zu identifizieren.

In britischen Medien wurde spekuliert, bei ihr könne es sich um die als "Weiße Witwe" bekannte Samantha Lewthwaite handeln. Ihr Mann war einer der Selbstmordattentäter bei dem Angriff auf das Londoner U-Bahn 2005. Damals starben mehr als 50 Menschen. In britischen Sicherheitskreisen wurde das zwar nicht ausgeschlossen. Bislang gebe es jedoch keine konkreten Hinweise.

Die Al-Schabaab wies die Berichte zurück. "Wer die Angreifer als Amerikaner und Briten beschreibt, hat keine Ahnung, was in dem Westgate-Gebäude vor sich geht", sagten Sprecher der Gruppe zur Nachrichtenagentur Reuters.

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