Amoklauf in Belgien:Verdächtiger bricht sein Schweigen

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Er bedauert. Offen ist, ob er bereut: Der mutmaßliche Messerstecher von Belgien hat erstmals über die Tat gesprochen - einen weiteren Mord bestreitet er.

Der Messerstecher in einer belgischen Kinderkrippe hat gegenüber seinem Anwalt Bedauern über die Tötung von zwei Säuglingen und einer Betreuerin geäußert. Der 20-Jährige schweige zwar noch immer gegenüber den Ermittlern, berichtete am Montagabend die belgische Nachrichtenagentur Belga.

Das Blutbad im Kindergarten bestimmt in Belgien die Schlagzeilen der Zeitungen. (Foto: Foto: dpa)

Er habe aber gegenüber seinem Anwalt sein Schweigen gebrochen. "Er versteht, dass das, was er getan hat, unmenschlich war", sagte Anwalt Jaak Haentjes laut Belga. "Ich glaube, dass er Bedauern empfindet. Das hat er jedenfalls gesagt. Ich würde aber nicht so weit gehen, zu sagen, dass er bereut."

Dem Anwalt zufolge ist dem Täter selbst nicht klar, warum er in die Krippe eindrang und auf die Kinder einstach: "Der Grund, warum er Babys in einer Krippe als seine Opfer aussuchte, bleibt ein Geheimnis. Ich wollte wissen, warum er es getan hat. Er will es auch. Er ist bereit, in dieser Richtung mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten."

Der Täter war am Freitag in eine Krippe im flämischen Dendermonde eingedrungen und hatte wahllos auf die Kinder eingestochen. Zwei Babys im Alter von sechs und neun Monaten sowie eine Betreuerin starben, zehn weitere Kleinkinder und zwei Betreuerinnen wurden zum Teil schwer verletzt. Am Montag teilte die Staatsanwaltschaft zudem mit, dass der Messerstecher auch für den Mord an einer 73-jährigen Frau vor gut einer Woche verantwortlich gemacht wird.

Diese Tat indes bestritt der Verdächtige gegenüber seinem Anwalt, berichteten belgische Medien. Ihm habe der junge Mann gesagt, er wisse von diesem Fall nichts, sagte Haentjens.

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft gibt es hingegen "starke Anzeichen" dafür, dass der Festgenommene genau eine Woche vor der Tat in der Kinderkrippe auch die Seniorin erstach. Fahnder entdeckten nach Angaben des flämischen Rundfunksenders VRT am Tatort DNS-Spuren des 20-Jährigen.

© AFP/dpa/hai/gdo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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