Luftfahrtexperten haben die Datenschreiber des vor zwei Jahren in den Atlantik gestürzten Jets der Air France rekonstruiert. Es sei gelungen, die Daten des Flugschreibers und der letzten zwei Stunden des Stimmenrekorders wiederherzustellen, teilte die Luftfahrtbehörde BEA mit.
Ein vorläufiger Bericht über die Auswertung der Informationen soll im Sommer vorgelegt werden. Der erfolgreiche Transfer der Daten erhöht die Chance, die Ursache der Katastrophe zu klären.
Der Airbus vom Typ A330-200 war mit 228 Menschen an Bord in der Nacht zum 1. Juni 2009 vor der brasilianischen Küste in den Atlantik gestürzt. Alle Insassen kamen dabei ums Leben. Unter den Toten waren auch 28 Deutsche.
Erst kürzlich war es mit Hilfe von Tauchgeräten gelungen, die beiden Datenrekorder aus fast 4000 Metern Tiefe aus dem Meer zu bergen. Zunächst war unklar, ob die Daten durch die lange Zeit unter Wasser Schaden genommen hatten. Die BEA musste Flugschreiber und Stimmenrekorder vorsichtig reinigen, bevor sie die Daten auslesen konnte
Anfang Mai waren auch zwei Leichen aus dem Wrack des verunglückten Airbus geborgen worden. Unmittelbar nach dem Absturz waren nur 50 Tote gefunden und identifiziert worden.
Über den Unglückshergang ist bislang nur bekannt, dass die Langstreckenmaschine in eine Unwetterfront flog und dort Probleme mit der Geschwindigkeitsmessung hatte. Dadurch dürfte ein Flugzeug unter normalen Umständen aber nicht abstürzen.
Gegen die Fluggesellschaft Air France und den Flugzeugbauer Airbus laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung.