In der Ägäis sind türkischen Medienberichten zufolge zwei Flüchtlingsboote gekentert. Mindestens 35 Menschen seien ertrunken, berichtet die Nachrichtenagentur DHA, nur vier konnten gerettet werden.
Eines der Boote startete demnach an der Küste des westtürkischen Bezirks Edremit, das zweite weiter südlich im Bezirk Dikili bei Izmir. Ziel beider Boote war die nur wenige Kilometer entfernt liegende griechische Insel Lesbos. Zur Nationalität der Flüchtlinge machte DHA keine Angaben.
200 Tote seit Jahresbeginn
Trotz des Winterwetters begeben sich immer noch jede Woche Tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt nach Griechenland. Mehr als 200 Menschen sind dabei seit Jahresanfang ums Leben gekommen oder gelten als vermisst.
Die Türkei hat nach eigenen Angaben etwa 2,5 Millionen Flüchtlinge alleine aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufgenommen. Viele versuchen jedoch weiterzureisen, erst nach Griechenland und von dort aus in andere EU-Länder.
Flüchtlinge:Es ist höchste Zeit, der Türkei zu helfen
Schon jetzt trägt das Land mehr Lasten als alle EU-Staaten zusammen. Die Erwartung der Europäer, die Türken sollten den Großteil der Flüchtlinge aufnehmen, ist riskant - und ziemlich anmaßend.
Die türkische Regierung hatte Ende vergangenen Jahres zugesagt, die Grenzen besser zu schützen. Im Gegenzug hat die EU eine Unterstützungszahlung von mindestens drei Milliarden Euro für die Versorgung der Flüchtlinge versprochen.
Am heutigen Montag hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in Ankara mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu getroffen, um über die Flüchtlingssituation zu sprechen. Ziel ist eine gemeinsame Soforthilfe-Aktion an der türkisch-syrischen Grenze, wo nach Gefechten im syrischen Aleppo mehr als 15 000 Menschen gestrandet sind. Von deutscher Seite soll nun das Technische Hilfswerk, von türkischer Seite die staatliche Katastrophenhilfe eingesetzt werden.