60. Geburtstag in Monaco:Caroline - endlich frei

Die Prinzessin verlor ihre Mutter und einen Ehemann. Jahrelang kämpfte sie gegen die Boulevardpresse. Nun wird sie 60 - und kann sich eigentlich zurücklehnen.

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Seit Jahrzehnten ist sie, trotz des einen oder anderen Skandälchens, die Vorzeigefrau des Fürstentums Monaco. Sie hat vor Gericht um die Privatsphäre ihrer Familie gekämpft und geduldig darauf gewartet, dass ihr Bruder endlich heiratet. Jetzt wird Prinzessin Caroline 60 und kann Monacos neuen Familienfrieden genießen.

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Dass die Klatschpresse Caroline besonders beobachten würde, steht schon bei ihrer Geburt fest. Wie sollte es anders sein, beim ersten Kind Fürst Rainiers III. von Monaco und der Hollywood-Diva Grace Kelly. Mehr als 30 Millionen Fernsehzuschauer verfolgen die Trauung im Jahr 1956, das Filmstudio MGM produziert einen Film über die Hochzeit. Kein Drehbuchautor hätte sich eine bessere Verbindung ausdenken können. Ein Jahr später, Grace Kelly heißt inzwischen Fürstin Gracia Patricia, kommt Prinzessin Caroline zur Welt.

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Caroline trägt nach ihrer Geburt den Titel Erbprinzessin, ist die Nummer eins der Thronfolge - bis ein Jahr später ihr Bruder Albert geboren wird. 1965 komplettiert Nesthäkchen Stéphanie die Familie. Das Foto zeigt die Grimaldis im Winterurlaub in Schoenried in der Schweiz. Das Familienglück hat zu diesem Zeitpunkt schon etwas Schlagseite. Mutter Gracia Patricia tut sich schwer mit dem strengen Hofzeremoniell, leidet nach dem Tod ihres Vaters unter Depressionen.

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Caroline selbst entflieht den engen Grenzen des monegassischen Stadtstaates, kaum dass sie volljährig ist. Die Prinzessin geht nach Paris, um an der Sorbonne Philosophie zu studieren. In der französischen Hauptstadt lernt sie den 17 Jahre älteren Playboy Philippe Junot kennen und heiratet ihn kurze Zeit später gegen den Willen ihres Vaters. Sie liefert damit ihren ersten Beitrag zur langen Liste der Skandale, für die das Fürstenhaus so berühmt ist - und so beliebt bei der europäischen Knallpresse.

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Junot bleibt seinem Ruf treu und betrügt seine Frau ohne große Heimlichtuerei. Nach zwei Jahren lässt sich das Paar 1980 scheiden. Es bedarf einiger diplomatischer Anstrengungen von Seiten Fürst Rainiers, um die Ehe seiner Tochter vom Vatikan für nichtig erklären zu lassen. Erst nach zehn Jahren wird der Annullierung stattgegeben.

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Caroline sucht Trost in der Heimat. 1982 ereilt sie dort jedoch der nächste Schicksalsschlag. Ihre Mutter stürzt mit ihrem Auto die Klippen der Steilküste hinab und stirbt. Auch ihre kleine Schwester Stéphanie ist mit im Wagen. Sie überlebt schwer verletzt.

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Die Stimmung in Monaco ist nach dem Tod der Fürstin gedrückt. Außerdem darf Caroline nicht kirchlich heiraten, weil sich der Vatikan mit der Annullierung ihrer ersten Ehe Zeit lässt. Ihre nächste Hochzeit feiert die Prinzessin daher im Dezember 1983 ganz privat. Stefano Casiraghi ist Unternehmer aus Italien und soll Carolines große Liebe sein. Das Paar bekommt drei Kinder (im Bild: Andrea und Charlotte, später kommt noch Pierre dazu).

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In der Öffentlichkeit nimmt Caroline in den folgenden Jahren die Rolle der Vorzeigefrau von Monaco ein. "Ich erfülle meine Pflicht und warte darauf, dass mein Bruder heiratet", erklärt sie einmal. Doch der Thronfolger (rechts) denkt noch nicht an die Ehe. Sein ausschweifendes Junggesellenleben ist legendär.

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Carolines privates Glück indes hält nicht lange: 1990 verunglückt Stefano Casiraghi bei einem Schnellbootrennen vor der Küste Monacos tödlich. Die Prinzessin ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 33 Jahre alt. Es dauert, bis sie den Verlust verarbeitet.

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In den folgenden Jahren beginnt Caroline noch einen weiteren Kampf: Mit der Hilfe mehrerer Anwälte geht sie gegen Paparazzifotos und Medienberichte vor, die zu viel von ihrem Privatleben preisgeben. Die Monegassin (hier mit Vater und Schwester) klagt sich durch die Instanzen - ein ganzes Bündel von Entscheidungen geht schließlich als "Caroline-Urteile" in die Rechtsgeschichte ein. Es beschränkt die europäische Presse erheblich bei der Berichterstattung über das Privatleben prominenter Menschen.

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Caroline selbst gerät 1999 wieder in die Klatschspalten. als sie Ernst August heiratet. Obwohl standesgemäß, ist die Ehe mit dem Prinzen von Hannover alles andere als skandalfrei. Dokumentiert sind gewalttätige Ausbrüche des Welfen-Sprosses, vor allem gegenüber Pressevertretern. Mittlerweile sind Caroline und Ernst August seit 18 Jahren verheiratet, wurden aber schon Jahre nicht mehr gemeinsam bei öffentlichen Anlässen gesehen.

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Mit Ernst August hat Caroline eine gemeinsame Tochter. Während sie für ihre ersten drei Kinder einen Adelstitel abgelehnt hat, darf Alexandra (links) sich Prinzessin nennen. Sie wird in diesem Jahr 18, besucht in Frankreich ein Sportinternat und nimmt an Eiskunstlaufwettbewerben teil.

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(Foto: dpa)

Carolines ältere Kinder haben bereits eigene Familien gegründet. Der älteste, Andrea, ist mit der kolumbianischen Milliardärstochter Tatiana Santo Domingo verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder. Charlotte (im Bild links) hat einen drei Jahre alten Sohn mit dem Schauspieler und Comedian Gad Elmaleh, von dem sie sich bereits wieder getrennt hat. Und auch der jüngste Bruder, Pierre (zweiter von links), hat im Sommer 2015 geheiratet. Das erste Kind mit Journalistin Beatrice Borromeo soll im Februar zur Welt kommen.

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Lange scheint es so, als würde Carolines Familienzweig einmal die Herrschaft im Fürstentum übernehmen. Nach dem Tod Fürst Rainiers im Jahr 2005 kommt Albert auf den Thron. Caroline wird wieder Thronfolgerin - und nach ihr wären ihre Kinder an der Reihe gewesen. Doch dann entschließt sich Albert im Jahr 2011 doch noch zu heiraten (die südafrikanische Schwimmerin Charlene Wittstock) und ...

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(Foto: picture alliance / AP Photo)

... und selbst einen Thronfolger (und eine Tochter) hervorzubringen. Nun ist Jacques Honoré Rainier der Nächste in der monegassischen Thronfolge.

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Caroline kann sich also eigentlich zurücklehnen. Juristisch hat sie vieles erreicht, was sie sich vorgenommen hat. Um den Thron muss sie sich erst mal nicht mehr kümmern. Bei offiziellen Terminen sieht man die Prinzessin beim liebevollen Umgang mit ihren Enkelkindern, Neffen und Nichten. Im Bild: Die Tochter von Albert und Charlène, Gabriella, auf dem Arm ihrer Tante.

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Bei so viel Nachwuchs braucht sich Caroline nicht einmal mehr um die Skandale kümmern. Irgendjemand aus der Familie wird schon für die nötige Aufregung sorgen. In diesem Sinne: Alles Gute zum 60. Geburtstag!

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