15 Jahre in Haft:Reemtsma-Entführer Drach ist frei

15 Jahre saß er im Gefängnis - heute morgen hat Thomas Drach das Gefängnis in Hamburg-Fuhlsbüttel verlassen. Für den Reemtsma-Entführer gelten nun strenge Regeln. Zum Verbleib des Lösegeldes in Millionenhöhe schweigt Drach immer noch.

Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach ist nach mehr als 15 Jahren aus der Haft entlassen worden. Der 53-Jährige habe das Gefängnis in Hamburg-Fuhlsbüttel am Montagmorgen verlassen, sagte ein Sprecher der Hamburger Justizbehörde. Er habe im Vorfeld deutlich gemacht, dass er aus Deutschland ausreisen wolle.

Damit entzöge sich Drach den strengen Auflagen, die die Hamburger Justiz gegen ihn verhängt hat: Er muss eine elektronische Fußfessel tragen. Außerdem ist es ihm untersagt, Waffen zu besitzen und Kontakt zu seinem Opfer Jan Philipp Reemtsma aufzunehmen. Er muss sich wöchentlich bei einem Bewährungshelfer melden. Außerdem muss er einen festen Wohnsitz vorweisen und sich um Arbeit bemühen. Der 53-Jährige hatte gegen die Weisungen des Hamburger Landgerichts Beschwerde eingelegt, war damit jedoch gescheitert.

Drach und seine Komplizen hatten den Millionen-Erben Reemtsma im Frühjahr 1996 vor seinem Haus in Hamburg-Blankenese entführt. Viereinhalb Wochen lang hielten sie ihn angekettet und in Todesangst in einem Verlies in der Nähe von Bremen fest. Gegen die Zahlung von 15 Millionen Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken war Reemtsma schließlich freigekommen. Nur ein Bruchteil der Beute, etwa 1,3 Millionen Euro, ist bisher wieder aufgetaucht. Bis heute schweigt Drach zum Verbleib der restlichen Beute.

© Süddeutsche.de/dpa/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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