13-jährige Internetbekannte:Sechs Jahre Haft für Vergewaltiger

Im Internet schloss er mit dem Mädchen Bekanntschaft, gab sich als 17-Jähriger aus. Bei den Treffen schließlich vergewaltigte er sie. Der in Wahrheit 38-Jährige muss jetzt für fast sechs Jahre ins Gefängnis. Das ganze Ausmaß der Taten bleibt unklar.

Weil er über das Internet Kontakt mit einer damals 13-Jährigen aufgenommen und sie schließlich zum Sex gezwungen hat, muss ein 38-Jähriger für fünf Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Rottweil verurteilte den Mann am Mittwoch wegen Vergewaltigung.

Der Mann hatte zugegeben, sich im Internet als 17-Jähriger ausgegeben und so das Vertrauen des Mädchens aus Baden-Württemberg erschlichen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Mann aus Nordrhein-Westfalen sechseinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung ein Jahr weniger.

Er habe ein raffiniertes System aus Lügen und Manipulation aufgebaut, das Mädchen damit in Todesangst versetzt und so gefügig gemacht, sagten die Richter in ihrem Urteil. Ursprünglich hatte die Anklage fünf Vergewaltigungen aufgelistet. Der 38-Jährige hatte behauptet, das Mädchen habe sich schließlich freiwillig immer wieder mit ihm treffen wollen.

Um das zu widerlegen, hätte das inzwischen 14-jährige Opfer vor Gericht erscheinen müssen. Doch das wollten die Richter dem Mädchen auf jeden Fall ersparen. Sie schlugen deshalb vor, die umstrittenen Treffen juristisch nicht weiter zu verfolgen und sich auf die zwei unstrittigen Vergewaltigungen zu beschränken. Das ganze Ausmaß der Taten blieb allerdings im Dunkeln. Der 38-Jährige hatte nur ein Teilgeständnis abgelegt.

© Süddeutsche.de/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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