Zum Amtsantritt:Gute Aussichten in der Panorama-Lounge

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SZ-Chefredakteur Kurt Kister (links) und Stefan Hilscher, neuer Geschäftsführer des Süddeutschen Verlages, mit Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. (Foto: Robert Haas)

Stefan Hilscher, neuer Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags, lädt Münchner Gäste zu einem "Frühstück bei der SZ"

Von Nina Bovensiepen, München

In München ist ja Tag und Nacht jede Menge geboten, um 8.30 Uhr allerdings läuft das Leben in der Stadt gemeinhin allmählich erst an. Anders an diesem Dienstag in der frühnebelverhüllten Panorama-Lounge im SZ-Hochhaus, in die Geschäftsführung und Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung etwa 40 Gäste zu einem "Frühstück bei der SZ" gebeten haben. Anlass für die morgendliche Einladung, der Fortsetzungen folgen sollen, ist der Amtsantritt von Stefan Hilscher, der seit dem 14. September neuer Geschäftsführer des Süddeutschen Verlages ist. Hilscher hat die Idee, zu einem Frühstück statt etwa zu einem Abend-Empfang zu laden, in Berlin schätzen gelernt - in München ist sie gerne angenommen worden.

So diskutiert an einem Tisch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner mit Hubertus Andrä, Münchens Polizeipräsidenten, und Wolfgang Heckl, dem Generaldirektor des Deutschen Museums, beim Kaffee. Zwei Tische weiter wird SZ-Innenpolitikchef Heribert Prantl von der Wirtschaftslobby in Gestalt der Handelskammerspitzen Eberhard Sasse und Peter Driessen einvernommen. Und noch ein paar Tische weiter tauscht sich Tierparkchef Rasem Baban mit Richard Rebmann aus, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Südwestdeutschen Medienholding, der die Mehrheit an der SZ gehört.

Rebmann hat den Tag mit einem Zitat Benjamin Franklins begonnen: "Früh ins Bett und früh aufstehen macht gesund, wohlhabend und klug." Das Stichwort "gesund" soll nach seinem Willen insbesondere auch für die Zeitung unter ihrem neuen Geschäftsführer gelten. Dieser sei durch Ausbildung und Werdegang "ausgezeichnet geeignet" für den neuen Posten. Der gebürtige Lübecker Hilscher kennt Redaktionen wie Verlage von innen, weil er zunächst als Journalist gearbeitet hatte, bevor er auf die Verlagsseite wechselte. Nun freue er sich, so Hilscher, "die beste Zeitung des Landes in die Zukunft zu führen".

Sieben Jahrzehnte Zeitung hat die SZ bereits hinter sich, und über diese 70 Jahre sowie die "Zeitung der Zukunft und die Zukunft der Zeitung" spricht dann SZ-Chefredakteur Kurt Kister. Die Branche befinde sich in einem "disruptiven Wandel". Das betreffe zum einen die Technik. Dies sei unter anderem daran zu sehen, dass bei Kisters Berufsstart 1978 das beeindruckendste Stück Hochtechnologie in der Dachauer Lokalredaktion ein 1,50 Meter hohes Faxgerät gewesen sei, mit dem Texte nach München gefaxt wurden. Es betreffe zudem die Finanzierung, seit den Zeitungen Anzeigeneinnahmen weggebrochen seien und Internetmedien Konkurrenz machten. Trotz ungewisser Zukunft ist sich Kister aber sicher, was die SZ bei allem Wandel niemals werden dürfe: "ein digitaler Gemischtwarenhandel mit angeschlossener Textabteilung".

© SZ vom 28.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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