Zukunftsmusik:Big Apple Ottobrunn

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Die Brüder Kreusch erträumen sich ihren Heimatort im Jahre 2042 als kulturelle Metropole à la New York - freilich gemütlicher.

Think Big & Think Real - unter anderem zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unsere Arbeit als Künstlerische Leiter der Ottobrunner Konzerte und Meisterkurse. Unsere Aufgabe ist daher, unter Beachtung einer angemessenen Finanzierbarkeit und eines größtmöglichen Nutzens für die Gemeinde einen Ort der Musik nachhaltig zu schaffen, authentisch zu beleben und visionär in die Zukunft zu führen. Täglich hinterfragen wir unsere Ziele unter diesen Prämissen.

Auch wenn wir immer nur Ein- bis Dreijahresplanungen und deren Zielvorgaben umsetzen: Wer uns kennt, weiß, dass wir langfristig und immer mit einem großen Bogen planen. Das gilt für die Zusammenarbeit mit unseren Partnern genauso, wie für unsere programmatische Ausrichtung. Es fällt uns also nicht schwer, eine Zukunft zu imaginieren, die noch so "unmöglich", "out of the box" oder gar "vermessen" scheint. So let's go for it:

Im Jahre 2042 ist Ottobrunn im Landkreis München über die Grenzen Deutschlands als Zentrum der Musik bekannt. Das Wolf-Ferrari-Haus ist in den Jahren davor an die Grenzen seiner Auslastung gelangt, sodass ein Neubau eines eigenen multi-medial nutzbaren futuristischen Konzertsaals notwendig ist, der am 7. Juli 2042 eröffnet wird - genau auf den Tag 35 Jahre nach dem ersten Ottobrunner Konzert. Die Architektur, die Nutzungsmöglichkeiten und die Akustik werden als Exempel der Kunst weit gefeiert. Die zum geplanten Termin und im geplanten Budget fertiggestellten Bauvorhaben werden erstaunt zur Kenntnis genommen. Der Konzertsaal wird das temporäre Zuhause der größten Musik-Stars und ernsthaften Musiker-Persönlichkeiten auf dem Weg dorthin.

Der angrenzende Musik- und Technologie-Akademie-Bau soll einer Auswahl der größten Talente aus der Musikwelt und dem Technologie-Kosmos und auch dem hervorragenden Nachwuchs als erstklassige Ausbildungs- und Weiterbildungsstätte dienen. Auf dem Weg nach Rom kommt man nicht mehr um Ottobrunn herum. Die ehemals dem Flugzeugbau dienenden Gewerbegebiete haben nicht nur weitere Technologie-Unternehmen von Weltrang angezogen, sondern auch das Bayerische Fernsehen (oder vielleicht Arte?) mit einem weiteren Standort. Dies zieht wiederum weitere Medien-Unternehmen an. Ottobrunn bleibt dabei gemütlich, naturverbunden und immer noch ein wenig normal, auch wenn aus jeder Ecke Musik tönt, IT-Kreative sich in Cafés zur Besprechung treffen, TV-Übertragungswägen durch die Straßen ziehen, Stars auf offener Straße zum Eis eingeladen werden und Kulturspione das Rätsel der Kulturpolitik dieser Gemeinde herausfinden wollen. Wir sagen's Ihnen gleich: Think Music.

Cornelius Claudio Kreusch, Pianist, und Johannes Tonio Kreusch, Gitarrist, veranstalten seit 2007 die Ottobrunner Konzerte.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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