Zukunft fraglich:Stadtrat diskutiert über Kulturstrand

Wenn die Sonne schien, war es voll am Vater-Rhein-Brunnen. (Foto: Florian Peljak)

Obwohl der Kreisverwaltungsausschuss über gleich zwei neue Standorte für die dreimonatige Sommerveranstaltung abstimmen soll, steht die Zukunft des Kulturstrands auf der Kippe.

Die Zukunft des Münchner Kulturstrands steht auf der Kippe, obwohl der Kreisverwaltungsausschuss an diesem Dienstag über gleich zwei neue Standorte für die dreimonatige Sommerveranstaltung abstimmen soll. Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle wird dem Stadtrat zwar vorschlagen, neben dem Balkon der Corneliusbrücke auch den Ostpark als Veranstaltungsort zu genehmigen, nachdem in den kommenden Jahren der Park um den Vater-Rhein-Brunnen wegen Bauarbeiten und der Sanierung der Grünanlage als riesiger Sandkasten ausfällt. Doch die Urbanauten, die als Erfinder des Münchner Strands gelten, sehen die Beschlussvorlage für den Stadtrat skeptisch.

Die Veranstalter hatten bereits im Mai 2018 eine langfristige Planungssicherheit gefordert, um eine "kulturelle und gestalterische Qualität" zu ermöglichen. Doch erst eineinhalb Monate nach Ende des vorerst letzten Kulturstrands kommt nun der Vorschlag der Verwaltung. "Das Einwerben von Drittmitteln durch Stiftungen oder Sponsoren für das Kulturprogramm wird so nahezu unmöglich gemacht", schreiben die Urbanauten-Chefs Ulrike Bührlen und Benjamin David in einem offenen Brief an die Stadt. "Ob wir uns selbst wieder für die Ausrichtung bewerben, wissen wir noch nicht", heißt es in dem Papier.

In den vergangenen drei Jahren hätten die Veranstaltungen bei einem Umsatz von jeweils 300 000 bis 400 000 Euro mal 90 000 Euro, mal 20 000 Euro Minus gemacht, nur 2018 habe es ein Plus von 70 000 Euro gegeben. Auch den Ostpark als Standort halten die Urbanauten nur für bedingt geeignet, da sich direkt nebenan der Biergarten befindet und der Brauchwasserabfluss dort sehr teuer käme. Die Urbanauten fordern deshalb eine jährliche Förderung von etwa 75 000 Euro, wenn sie weitermachen.

© SZ vom 01.10.2019 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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