Zitis:Eindringlinge vom Dienst

(Foto: Claus Schunk)

Die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich ermittelt nicht selbst, sie stellt Polizei und Verfassungsschutz Werkzeuge zur Verfügung

Die Gründung einer neuen Sicherheitsbehörde mit Sitz in München hat vor zwei Jahren Wirbel verursacht. Konstantin von Notz, Bundestagsabgeordneter und Geheimdienst-Experte der Grünen, zweifelte an, dass sie mit der Verfassung konform ist. Die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (Zitis) ermittelt nicht selbst, sie stellt Polizei und Verfassungsschutz Werkzeuge zur Verfügung, um an Informationen zu kommen, an die sie mit eigenen Mitteln nicht kommen könnten. Etwa für die Telefonüberwachung oder um die Verschlüsselung von Messenger-Diensten wie WhatsApp zu umgehen oder zu knacken. Zitis-Chef Wilfried Karl hat früher die Abteilung Technische Aufklärung beim Bundesnachrichtendienst geleitet, den deutschen Auslandsspionen also. Während der Aufbauphase residiert die Behörde in der Zamdorfer Straße. Die Zahl der Mitarbeiter soll einmal auf 400 wachsen, aber so viele IT-Experten findet man nicht so schnell. Für 2019 beträgt das Budget 36 Millionen Euro. Dazu kommen 650 Millionen Euro für den Bau eines Quantencomputers an der Bundeswehruniversität in Neubiberg bis 2022. Nach einem Umzug auf den Campus sollen die Zitis-Hacker den Super-Rechner mit dem Forschungsinstitut "Cyber Defence" gemeinsam nutzen. anh

© SZ vom 02.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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