Zigarren-Bars:Modische Rauchzeichen

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Einige Münchner Bars haben das Luxusgut Zigarre entdeckt. Wir schnüffelten dem Blauen Dunst nach.

Astrid Becker

Zigarrenrauchen gilt spätestens seit der Öffnung Kubas als schick und als Zeichen für Individualität - auch in München. Wie wäre es sonst zu erklären, dass fast jede Bar, die etwas auf sich hält, zumindest eine kleine Auswahl der Luxus-Tabakrollen bereithält?

Im Mövenpick (Foto: Rath)

Zugegeben: Die erste Zigarren-Euphorie ist wieder abgeklungen - einige Lokale wie das Afficionado in der Leopoldstraße haben das nicht überlebt.

Dennoch: Es gibt noch immer Läden, die das Thema Zigarre zum Programm gemacht haben - auch wenn manche Nichtraucher diese Mode problematisch finden. Zum Beispiel das Buena Vista: Drei Humidore gibt es dort; der Chef Luis Vittoria fliegt regelmäßig nach Kuba, um Zigarren für seine Gäste einzukaufen. Oder auch das Park Hilton im Tucherpark.

Barchef Ralph Denkinger kam vor fünf Jahren auf die Idee, einen "Cigar Club" ins Leben zu rufen. Die rund 40 Mitglieder verfügen über eigene Fächer in einem begehbaren Humidor.

Für 250 Euro im Jahr erhalten sie einen goldenen Schlüssel und können in ihrem Fach mit Messing-Namensschild ihren Bestand oder ihre Mitbringsel aus der Dominikanischen Republik, Kuba, Brasilien oder Honduras lagern.

Denkinger und seine Crew kontrollieren die Fächer einmal wöchentlich, um auszuschließen, dass die Zigarren von Käfern befallen sind. Das sei nämlich bei mitgebrachten Zigarren häufig der Fall, sagt er. Daher empfiehlt er: "Direktimporte immer zuerst einfrieren, dann sterben die Larven ab."

Rauchen zu Livemusik

Denkinger raucht selbst leidenschaftlich gern. Die Auswahl der Zigarren, die er anbietet, ist beachtlich: Mindestens 50 Sorten in verschiedenen Formaten gibt es hier. Zweimal im Jahr bietet das Park Hilton Zigarrennächte an - mit mehrgängigen Menüs und entsprechender Livemusik.

Ähnlich positioniert sich das Mövenpick am Lenbachplatz. Hier gibt es seit dem Umbau 1998 eine "Cigar Lounge". In einem abgetrennten Raum können Raucher in einem im Kolonialstil eingerichtetem Separée ihrer Leidenschaft frönen.

136 verschiedene Sorten werden in einem begehbaren Humidor zum Verkauf angeboten. Die Besonderheit am Mövenpick ist, dass dort auch nachts Zigarren angeboten werden - und zwar nicht nur Restaurantgästen.

Wer also bis Mitternacht Lust auf eine Zigarre bekommt, kann einfach ins Mövenpick spazieren, sich ein Exemplar aussuchen, dafür den Ladenpreis bezahlen und es mit nach Hause nehmen.

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