Zacherlbräu:Landtag erhöht Druck auf Stadt

Planungsreferat bietet Gespräche über Paulaner-Neubau an

Die Neubaupläne für das Paulaner-Verwaltungsgebäudes in der Au müssen möglicherweise überarbeitet werden, obwohl die Bauarbeiten längst in vollem Gang sind. Der Wissenschaftsausschuss im Landtag besteht darauf, dass sich das Planungsreferat noch einmal eingehend mit den Plänen befasst. Das Gremium hatte Anfang Dezember fraktionsübergreifend und einstimmig einer Petition zugestimmt, wonach das Zacherlbräu an der Ohlmüllerstraße in seiner historischen Bauform mitsamt Walmdach wieder aufgebaut werden soll. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs sieht hingegen vor, lediglich die denkmalgeschützte Fassade des Zacherlbaus zu erhalten und darüber ein modernes Verwaltungsgebäude mit Flachdach zu stülpen.

Nach dem Vorwurf des Wissenschaftsausschusses an Stadtbaurätin Elisabeth Merk, das einstimmige Votum des Wissenschaftsrates zu ignorieren, hat das Planungsreferat Vertretern des Ausschusses persönliche Gespräche angeboten. Zudem würden derzeit die Vorwürfe der Landtagsabgeordneten Michael Piazolo (Freie Wähler), Oliver Jörg, Robert Brannekämpfer (beide CSU) und Isabell Zacharias (SPD) geprüft. Das Referat werde dann "dezidiert Stellung nehmen". Die vier Mitglieder des Wissenschaftsrates hatten dem Planungsreferat unter anderem vorgeworfen, bislang keinen Baustopp für das Verwaltungsgebäude verhängt zu haben, bis ein weiteres Vorgehen in der Sache mit dem Landtag abgesprochen ist. Zwar ist ein Baustopp nicht zwingend vorgeschrieben, wie ein Sprecher des Landtags betont. Allerdings sei das üblicherweise ein "stillschweigendes Übereinkommen" zwischen Kommunen und Landtag.

Der politische Druck auf das Planungsreferat steigt unterdessen weiter. Derzeit befasst sich das Kultusministerium mit den Plänen für die Paulaner-Verwaltung. "Die Staatsregierung ist jetzt am Zug", sagt der Landtagssprecher. Sollte es in dem Fall keine Einigung geben, muss sich der Verfassungsausschuss und letztlich die Vollversammlung des Landtags mit der Sache beschäftigen.

© SZ vom 28.03.2015 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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