Wolfsmanagement Bayern:Wer schützt vor diesen Schützern?

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Der Mensch ist das Raubtier

"Streit um wolfsfreie Zonen" vom 27. August und Leserbriefe "Wehe dem Wolf, der in eine Stimmjagd gerät" vom 4. September:

Ja, da hat Herr Söder recht, "die Alm ist bisher auch ohne den Wolf ausgekommen". Deshalb wird er den Wolfstourismus umgehend beenden. Wir sollten ihm den CO₂-Tourismus in unseren Städten auch ans Herz legen, dann wird er den auch beenden, denn davon wie vom Artenschutz versteht er ja was. Dass wir in Bayern früher auch ohne Herrn Söder ausgekommen sind, steht dem nicht entgegen. Aber er hat wieder recht, wenn er sagt: "Wir sind für Artenschutz." Besonders dankbar sind wir für den dann nachfolgenden Satz, "aber der Schutz der Menschen hat Vorrang", denn wer sonst kann uns diese Weisheit - sie ist der Zwilling des Schutzes der Menschenwürde in der Verfassung - so leicht verständlich und wirksam ans Herz legen?

Dem steht wieder nicht entgegen, dass die Wolfspopulation so verschwindend gering ist, denn Herr Söder will zu Recht den Anfängen wehren. Deshalb gilt sein besonderer Einsatz zu Recht dem Wolfstourismus und seinem "Wolfsmanagement" in Bayern, denn das ist der entscheidende Beitrag zum Artenschutz.

Nur mit diesem engagierten Einsatz konnten und können Dobrindt, Scheuer und die Landwirtschaftsminister in Bayern und bundesweit seit Langem wirksamen Artenschutz, Artenschutzmanagement für unsere Natur und damit Gesundheitsschutz für uns alle betreiben. Nur so gelang das glücklicherweise auch für Blech, Benzin und Diesel, Luftemissionen, Kerosinregen und anderes mehr. So bekämpfen sie nimmermüde das sonst unaufhaltsame Wachstum des Individual-, Lkw- wie Busverkehrs, den dramatischen Rückgang des Güterverkehrs auf Schienen und das wieder ebenso dramatische Wachstum des Luftverkehrs. Sie verhindern so die unglaublich schädliche (Fern-) Bus-Maut oder eine Kerosinsteuer.

Auch ihr Einsatz beim Artenschutz von genverändertem Mais, Weizen und Soja mittels Glyphosat/Roundup zur Bekämpfung aller anderen Pflanzen ist bewundernswert und keine unglaubliche Sünde, wie manche behaupten. Wir vergessen auch nicht den Schutz der antibiotikaresistenten Bakterien durch die erfolgreiche Abwehr eines strafbewehrten Verbots insbesondere der Reserveantibiotika in der Nahrungsmittelerzeugung.

Aus all dem können wir zwingend schließen, dass unsere Regierungsparteien, hier die CSU in Bayern mit Herrn Söder an der Spitze, erfolgreich die Menschen schützen. Wenn also jemand meint, nicht unsere voll alimentierten Berufspolitiker, sondern ehrenamtliche Amateure könnten womöglich mehr Immunität gegen die Lobby der Unterstützer des "Immer weiter so"entwickeln, liegt grundfalsch. Weil also unser Herr Söder und andere so beherzt und erfolgreich Artenschutz betreiben und das jetzt sichtbar beim Wolfstourismus beweisen, ist alles in guten Händen. Wir atmen tief durch, schauen auf die reich blühende Natur zwischen den Monokulturen und fühlen uns auch am Mittleren Ring in München - und bald auch in unseren jetzt noch raubtierbesetzten Wäldern - wieder gut beschützt. Robert Vorwallner, München

© SZ vom 20.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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