Wolfratshauser Eiszeit:Den Fluss in Szene setzen

Mit einfachen Mitteln hat die Stadt die Eisfläche an der Alten Floßlände in ein wunderbares Ambiente verwandelt. Die Politik sollte die Chance nutzen, das Loisachufer für die Bevölkerung attraktiver zu machen.

Von Ingrid Hügenell

In Wolfratshausen geht was. Fast ist man versucht zu sagen: also doch. Die Eisbahn an der alten Floßlände hat in den fünf Wochen ihres Bestehens weit mehr als 6000 Menschen angelockt und begeistert - jeder Altersgruppe. Schon kleinste Kinder konnten ausprobieren, ob Eishockeyspielen etwas für sie ist, Jugendliche kamen mit ihrer Schulklasse oder auch ohne, und auch die Eisstockschützen kamen auf ihre Kosten. Selbst wer an der Eisbahn nur vorbei ging, freute sich an den LED-Sternen in den Bäumen und der farbigen Beleuchtung.

Zusammen mit der Lichtinstallation am Sebastianisteg entstand in der Wolfratshauser Altstadt so ein eigenes, wunderbares und liebenswertes Ambiente. Und das mit ganz einfachen Mitteln, ohne riesige Kosten, und vor allem, ohne dass dafür neue Parkplätze ausgewiesen werden mussten. Denn die Stadträte hatten mit ihrem Beschluss nicht nur eine temporäre Sportstätte geschaffen. Endlich wurde auch die Loisach in Szene gesetzt. Es gab ja schon immer Menschen in Wolfratshausen, die sich wunderten, wie man einen Fluss mitten in der Stadt haben kann, ohne etwas daraus zu machen. Vielleicht hat das Flussfestival, das ebenfalls mit großem Erfolg an der Alten Floßlände gefeiert wurde, den Verantwortlichen gezeigt, was alles möglich ist.

Nun muss der Stadtrat entscheiden, ob es die "Eiszeit" im nächsten Winter wieder geben soll, und auch, wie man im Sommer den Fluss für die Bürger und die Gäste nutzen kann. Selbst wenn dafür ein paar Stellplätze am westlichen Loisachufer wegfallen würden - der Gewinn für alle wäre groß.

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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