Wolfratshausen:Brand im alten Schererbräu

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Dicker schwarzer Rauch dringt aus einem Fenster im ersten Stock. Im Herzen der Wolfratshauser Altstadt brennt es. Kurz nach halb neun Uhr am Abend geht bei der Weilheimer Zentrale der Notruf ein. Die Wolfratshauser Feuerwehr bringt dann aber schnell den Brand unter Kontrolle.

Matthias Köpf

Ein Brand im alten Schererbräu-Anwesen direkt am Marienplatz hat am Montagabend zu einem Feuerwehreinsatz in der Wolfratshauser Altstadt geführt. Die Helfer konnten das Feuer in einem Nebenraum einer Physiotherapie-Praxis im ersten Stock schnell löschen.

Ein im eng bebauten Wolfratshauser Markt stets befürchtetes Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser drohte laut Feuerwehrkommandant Robert Woppowa jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Am morgen danach waren von dem Feuer fast keine Spuren mehr zu sehen. Die Fassade des prominent gegenüber dem Rathaus gelegenen Hauses war vollkommen unversehrt, im Erdgeschoss gingen die Sparkassen-Kunden ein und aus, ohne etwas von dem Brand am Vorabend zu bemerken. Nur an einem zum Marienplatz hin gewandten Fenster in der ersten Etage war eine Scheibe zu Bruch gegangen.

Auf diesem Weg hatte sich die Feuerwehr Zugang verschafft, um das Treppenhaus rauchfrei zu halten. Auf ein Feuer deutete am morgen lediglich die verkohlte Waschmaschine hin, die vor dem Hintereingang des Anwesens stand.

Am Abend zuvor war um kurz vor halb neun Uhr ein Notruf in der Rettungsleitstelle Weilheim eingegangen. Ein Passant hatte die Feuerwehr gerufen, weil aus dem ersten Stock der Sparkasse in der Wolfratshauser Marktstraße dichter schwarzer Rauch drang. Obwohl die Freiwillige Feuerwehr von ihrer Wache am Hatzplatz wegen der Einbahnregelung am Markt die Schleife über die Sauerlacher und die Bahnhofstraße fahren musste, war sie binnen weniger Minuten mit 22 Leuten in fünf Fahrzeugen am Marienplatz.

Zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten drangen über eine Leiter durchs Fenster in die Krankengymnastik-Praxis über der Sparkasse ein und machten als Brandherd schnell einen gefliesten Nebenraum aus. Dort stand eine Waschmaschine in Flammen, die jedoch mit einem kurzen Wasserstoß aus dem Schlauch schnell gelöscht war.

Weder in der Praxis noch auf den anderen Etagen des Hauses befand sich an dem Abend ein Mensch, so dass niemand direkt in Gefahr war. Den Sachschaden in der Praxis schätzt die Polizei nach Angaben des Wolfratshauser Inspektionsleiters Werner Resenberger auf 15 000 bis 20 000 Euro, was hauptsächlich daran liegt, dass die Praxis völlig verraucht war und viele Einrichtungsgegenstände nun unbrauchbar sein dürften.

Die Brandursache steht laut Resenberger bereits fest. Demnach hat ein technischer Defekt an der Waschmaschine das Feuer ausgelöst, ein menschliches Verschulden gebe es nicht. Die Feuerwehr lüftete die Räume mit einem Hochleistungsventilator und beendete ihren Einsatz nach rund einer Stunde. Während dieser Zeit war die Marktstraße ab der Bahnhofstraße vollkommen gesperrt.

© SZ vom 03.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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