Wachsaison beginnt:Wasserretter im Corona-Modus

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DLRG muss weiterhin mit diversen Beschränkungen leben

Als die Saison für die Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vor gut zwei Wochen begann, war ob der Ausgangsbeschränkungen durch die Corona-Pandemie am Badeplatz am Karniffelbach nicht viel los. Das dürfte sich nun langsam ändern. Nach den Lockerungsmaßnahmen erwarten die Wasserretter die ersten Segler auf dem Starnberger See. Für die ehrenamtlichen Kräfte gelten indes noch immer die in der Coronakrise getroffenen Sicherheitsvorkehrungen: Das Einsatzteam besteht vorerst aus maximal fünf Personen in wechselnden Gruppen, Schutzkleidung wurde angeschafft.

Auch sonst müssen die Rettungskräfte mit krisenbedingten Einschränkungen leben. So fand der erste Teil der Fachausbildung Wasserrettungsdienst unlängst als Skype-Telefonkonferenz statt, das praktische Training im Hallenbad Ascholding ist bis auf weiteres ausgesetzt. "Auch wenn wir derzeit nicht daran denken können, wird es hoffentlich wieder einen normalen Sommer geben, in dem die Wasserretter gebraucht werden", teilt die DLRG Schäftlarn-Wolfratshausen mit. Und auch sie selbst kann neue Mitglieder brauchen. Der neu gewählte Vorstand um Robert Klingel rührt dafür die Werbetrommel. Der Vorsitzende selbst kam zur DLRG, als seine drei Kinder regelmäßig zum Schwimmen gehen sollten. Seine ganze Familie gehört seit sieben Jahren der DLRG an.

Wer Interesse habe, könne jederzeit zum Wasserretter werden, erklärt Stefanie Dienel, Leiterin der Ausbildung. "Die Prüfungsleistungen dazu findet man im Internet." Notwendig seien eine sportliche Grundfitness und ein wenig Übung. Die DLRG bildet neben den Mitgliedern auch externe Bewerber wie etwa Lehrer aus und nimmt die Prüfungen ab. Wie Einsatzleiter Sebastian Hafner ergänzt, ist ein Erste-Hilfe-Kurs für das Rettungsschwimmabzeichen ab der Qualifikationsstufe Silber obligatorisch. Die DLRG bietet diesen Lehrgang selbst an. Wer sich medizinisch weiter fortbilden möchte, kann auch einen Sanitätskurs bei den Wasserrettern absolvieren. "Unsere Einsätze haben eine große Bandbreite: Oft sind es Muschelschnitte oder Wespenstiche am Badeplatz, ab und an werden wir als First Responder aber auch zu einem Herzinfarkt oder einem Verkehrsunfall gerufen", so Hafner.

Auch Kinder im Alter von etwa zwölf Jahren können zur DLRG stoßen. Sie kämen zunächst ins Jugend-Einsatzteam und auch schon an den See, erklärt Jugendvorsitzender Felix Leppmeier. Wirklich in den Einsatz geht es jedoch erst mit 16, respektive 18 Jahren, wenn man im Jugendteam ausreichend Erfahrungen gesammelt und ein Rettungsschwimmabzeichen absolviert hat. "Leider müssen die geplanten Aktivitäten derzeit gerade verschoben oder, soweit es geht, ins Internet verlegt werden", so Leppmeier. Geld lässt sich mit dem Wasserrettungsdienst im Übrigen nicht verdienen. Die Mitgliedschaft ist rein ehrenamtlich.

Weitere Informationen unter www.schaeftlarn-wolfratshausen.dlrg.de, E-Mail: vorstand@schaeftlarn-wolfratshausen.dlrg.de

© SZ vom 18.05.2020 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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