Stad ist die Vorweihnachtszeit für Florian Rein eigentlich nie: Im Moment laufen die Proben für die Bananafishbones-Weihnachtskonzerte auf Hochtouren. Vier Abende lang wird er zusammen mit Sebastian und Peter Horn die Fangemeinde in Feststimmung versetzen. Auch sein Projekt "The Heimatdamisch", bei dem schon mal Polka mit Pop zu ungewöhnlichen und bierzelttauglichen Coverversionen gemixt werden, nimmt ihn in Beschlag. Rein ist Produzent mit eigenem Studio in Bad Tölz, er spielt in diversen Jazzformationen. Auch beim Nockherberg-Singspiel wird er vermutlich wieder dabei sein. Zeit für ein neues Projekt hat er trotzdem: Ende Februar veranstaltet er das erste "Bavarian Beats Festival" im Kurhaus.
SZ: Sind Sie froh, wenn es nach der staden Zeit wieder ein bisschen ruhiger wird?
Florian Rein: Ja, ich freue mich natürlich schon sehr auf ein bisschen Weihnachtsruhe mit meiner Familie. Ohne die Fishbones-Weihnachtskonzerte wäre das sicherlich weniger anstrengend. Andererseits: Auch im 15. Jahr sind diese Konzerte für uns etwas ganz besonderes, und am 23. Dezember sind wir jedes Mal traurig, dass es wieder vorbei ist.
Drei Konzerte sind ausverkauft, für das vierte Zusatzkonzert gibt es noch Karten. Kommt auch in diesem Jahr wieder ein Überraschungsgast?
Ja, sogar zwei, das ist ja schon fast Tradition. Aber verraten wird natürlich nichts.
Im Februar veranstalten Sie im Kurhaus ein zweitägiges "Bavarian Beats Festival". Erfüllen Sie sich damit einen heimlichen Weihnachtswunsch?
Ich finde das natürlich sehr spannend. Tatsächliche war es aber so, dass die Verantwortlichen von Tourist-Info und Kurhaus auf mich zugekommen sind mit der Idee, ein bairisch-sprachiges Festival in Tölz zu organisieren. Eine tolle Sache, weil die bairische Musikszene noch nie so vielschichtig war, wie zurzeit. Weil ich die Kontakte habe, habe ich das Programm ausgesucht.
Das da wäre?
Das Festival wird aufgeteilt in einen ruhigen Abend, der bestuhlt ist, und einen eher fetzigen, mit Tanzen und Party. Am Freitag, 26. Februar, spielen Dreiviertelblut mit Sebastian Horn und Gerd Baumann, die nach ihrem Auftritt beim Benefizkonzert am Münchner Königsplatz schwer angesagt sind. Mathias Kellner ist ja hier bekannt; er spielt Songs seiner aktuellen CD - akustischer Gitarrensound und tolle Stimme. Außerdem entwickelt er sich immer mehr zu einem höchst amüsanten Entertainer. Eröffnet wird der Abend von Karin Rabhansl, einer viel versprechenden Singer-Songwriterin aus Passau.
Und am Abend darauf dann Party?
Ja, mit vier Bands: Dicht & ergreifend, das sind bayerische Bazi-Rapper, die in den Charts ganz vorne sind. Die Mundwerkcrew, eine achtköpfige Hip-Hop-Funk-Reggae-Formation aus dem Chiemgau. Lenze und de Buam mit ihrem fetzigen, Bläser unterlegten Sound. Der Lenze war früher Sänger bei Django 3000 und ist ausgestiegen, weil er was Eigenes machen wollte. Und Alex Cumfe, die wunderbare Pop-Musik macht. Sie war beim diesjährigen "Heimatsound-Festival" unter den Finalisten.
Also eine bunte Mischung.
Ja, der rote Faden ist das Bairische, aber nicht als Volksmusik-Liederabend. Die Bandbreite reicht von Hip-Hop über Rock bis zum ruhigen Liedermacher-Sound.
Klingt nach einem guten Tipp für den Weihnachtswunschzettel.
Ja, unbedingt. So ein Angebot an aktuellen bayerischen Bands und Künstlern an einem Wochenende gibt es sonst nicht. Es ist mir nur durch persönliche Kontakte gelungen, die nach Tölz zu lotsen.
Und Ihr Weihnachtswunsch?
Wenn das Festival gut angenommen wird und wir das als jährliche Veranstaltung etablieren könnten, das würde mich schon freuen.
Die BfB-Weihnachtskonzerte im Tölzer Kurhaus am 21., 22. und 23. Dezember sind ausverkauft, Restkarten für das Zusatzkonzert am Sonntag, 20. Dezember, bei der Tölzer Tourist-Info, Max-Höfler-Platz 1, Tel. 08041/786715, 22 Euro (Kinder 16 Euro); Informationen zum Festival unter www.bavarian-beats.de