Urteil im Höfen-Prozess:Angeklagte sind schuldig

Der zweifache Raubmord im Königsdorfer Ortsteil Höfen 2017 hat überregional viele aufgewühlt, war es doch eines der grausamsten Verbrechen in der bayerischen Kriminalgeschichte. Nach 21 Prozesstagen sprach das Landgericht München II am Montag die vier aus Polen stammenden Angeklagten schuldig: Der 44-jährige Robert P., sein 25-jähriger Neffe Michal N. sowie der 34-jährige Jakub G. müssen jeweils wegen zweifachen Mordes lebenslang hinter Gitter. Bei Robert P. und seinem Neffen stellte der Richter zudem eine besondere Schwere der Schuld fest, für Robert P. ordnete das Gericht auch die anschließende Sicherheitsverwahrung an. Seine Schwester, Malgorzata L. (50), wurde wegen Raubes zu acht Jahren Haft verurteilt. Sie soll ihrem Bruder, Robert P., und Sohn, Michal N., den Tipp für den Überfall gegeben haben, nachdem sie als Pflegerin in dem Haus beschäftigt gewesen war.

Im Ort zeigten sich viele erleichtert über das Urteil, zugleich aber weiterhin erschüttert über das Verbrechen: "Unfassbar, was Menschen einander antun können. Auch wenn der Haupttäter wohl nicht mehr frei kommt, hat das Gefühl von heimatlicher Geborgenheit Risse bekommen", sagte eine Königsdorferin.

© SZ vom 09.10.2018 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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