Umweltschutz im Alltag:Ein Betrieb blüht auf

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Kilian Willibald, Inhaber und Geschäftsführer des ausgezeichneten Lenggrieser Bauunternehmens. (Foto: Privat/oh)

Auszeichnung für Artenschutz geht an Lenggrieser Bauunternehmen

Von Veronika Ellecosta, München/ Lenggries

Der Schutz von Insekten beginnt vor jeder Haustüre - und auch vor jeder Firmentüre. Um Unternehmen zu unterstützen, die auf ihren Außenflächen die Arten- und Insektenvielfalt fördern, vergibt das Bayerische Umweltministerium deshalb seit 2018 jährlich die Auszeichnung "Blühende Betriebe". 15 Unternehmen wurden in diesem Jahr honoriert, eines davon ist das Bauunternehmen Kilian Willibald in Lenggries.

Für die Auszeichnung zum "Blühenden Betrieb" gelten Mindestkriterien. So müssen mindestens 20 Prozent der Freiflächen des Firmengeländes als Blühflächen gestaltet, sowie auf chemische Pflanzenschutzmittel und torfhaltige Substrate verzichtet werden, um mehr Lebensraum für Bienen und andere Insekten zu schaffen.

Im Bauunternehmen Kilian Willibald hat man für Bewerbung und Teilnahme an der Auszeichnung keine neuen Maßnahmen ergreifen müssen. "Wir haben den Betrieb seit 25 Jahren auf sehr naturnahe Weise immer wieder ausgebaut und erweitert", erklärt Kilian Willibald, der Eigentümer der Lenggrieser Firma, auf Nachfrage am Telefon. Dabei hätten sie viel Platz für Wiesen und Hecken geschaffen und auch einen Bach auf dem Gelände geöffnet. Dadurch sei eine schöne Flussvegetation entstanden.

Willibald ist in einer kleinen Landwirtschaft großgeworden, Artenschutz ist für ihn nicht nur das Trendthema des Jahrzehnts: "Dort hat man seit Jahrhunderten kleinflächig und im Einklang mit der Natur gewirtschaftet, das haben wir einfach fortgeführt", sagt er. Und die Natur im Betriebsgelände blüht auf: Auf den Hängen der Firma hält Willibald Schafe, gemäht wird nach der Blüte und im Herbst, wenn die Schafe sich am Grün sattgefressen haben. Für die Mahd mit der Motorsense rücken dann auch die Schlosser vom eigenen Betrieb aus. In den Nistkästen brüten Stare und Meisen und die Brutkästen der Fledermäuse sind dieses Jahr alle schon belegt. Im Betrieb selbst wird Kilian Willibalds vorbildliches Agieren durchaus geschätzt. Er musste aber mit gutem Beispiel vorangehen, denn "der Fisch stinkt vom Kopf her", sagt der Unternehmer.

© SZ vom 26.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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