Tölzer Prügel:Vergnügliche Parteiarbeit

Früher kam erst die Arbeit und dann das Vergnügen, doch das ist lange her

Von Matthias Köpf

Früher kam erst die Arbeit und dann das Vergnügen, doch das ist lange her. Heutzutage, oder um genau zu sein: an diesem Freitag, kommt nach dem Büro die After-Work-Party, und zwar in der "Lounge in the City". Die Einladung dazu wiederum kommt von Susanne Thomas. Ihr Büro befindet sich in München in der Weltzentrale jener Partei, deren Wolfratshauser City-Vorsitzende sie seit ein paar Monaten ist. Ihr Hauptberuf als Veranstaltungsbeauftragte der christsozialen Frauenunion dominiert bisher auch Thomas' Wolfratshauser Ehrenamt, und so sind bei ihr Parteiarbeit und Vergnügen also praktisch ein- und dasselbe. In diesem Sinne hat Thomas nun nach eigenen Worten "die erfolgreiche After-Work-Party der CSU" auch an die Loisach geholt.

Bei voraussichtlich coolem Wetter gibt es im Gasthaus Flößerei am Rande des Wolfratshauser Volksfests am Freitag von 19 Uhr an also "coole Leute, coole Drinks, coole Party". Das mit den Drinks werden sie schon hinkriegen, sofern nicht wieder der Strom ausfällt, und die Party hängt ansonsten natürlich von den Leuten ab. Laut Plakat namentlich also von Staatsministerin Ilse Aigner und dem Bad Heilbrunner Landtagsabgeordneten Martin Bachhuber, der sich ja neuerdings mit Typen wie Obama umgibt und schon allein deswegen ein selten cooler Hund sein muss. Und wenn dieser bald ehemalige Obama demnächst den ebenfalls ehemaligen Sportkommentator Waldemar Hartmann als Grüß-Gott-Sager in der Weißbier-Werbung ablösen wird, dann kann Bachhuber in den Spots sicher als Kellner auftreten. Nicht nur für ihn wäre das bestimmt ein Vergnügen. Also an die Arbeit!

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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