Tarifverhandlungen:Lohn-Plus für Dachdecker

Verdienste der 80 Handwerker im Landkreis steigen um 5,6 Prozent

Lohn-Plus auf heimischen Dächern: Die 80 Dachdecker im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen bekommen ab sofort mehr Geld. Ihre Löhne steigen um insgesamt 5,6 Prozent. Das teilt die Handwerker-Gewerkschaft IG BAU in einem Presseschreiben mit. Ein Dachdeckergeselle erhalte von Dezember an ein erstes Plus von 2,7 Prozent und habe damit am Monatsende 85 Euro mehr in der Tasche. Auszubildende bekämen pro Lehrjahr 80 Euro extra im Monat. Im Oktoberwürden die Einkommen ein weiteres Mal steigen - dann um 2,9 Prozent.

Die IG BAU Oberbayern spricht von einem "überfälligen Schritt" für die Branche. "Das Baugewerbe erlebt derzeit einen Boom. Davon profitieren auch viele Dachdeckerbetriebe in der Region", sagt Bezirkschef Michael Müller. Jetzt erhielten die Beschäftigten einen fairen Anteil an der Umsatzentwicklung. Außerdem werde das Dachdeckerhandwerk durch steigende Löhne deutlich attraktiver. "Das ist ein wichtiger Beitrag, um künftig die dringend gesuchten Fachleute für die schwere Arbeit auf dem Dach zu gewinnen", ist Müller überzeugt. Außerdem würden Ausbildungsbetriebe je nach Zahl der Azubis künftig noch stärker bezuschusst.

Die Tarifverhandlungen zwischen IG BAU und Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) standen mehrfach kurz vor dem Scheitern. Am Ende entschied ein Schlichter. Anspruch auf das Lohn-Plus haben Beschäftigte, die in der Gewerkschaft sind und deren Betrieb der Dachdeckerinnung angehört. Für Gewerkschaftsmitglieder gibt es außerdem eine Einmalzahlung von 360 Euro. Außerdem steigen zum Januar die Mindestlöhne in der Branche. In Dachdeckerbetrieben, die keinen Tariflohn zahlen, komme ein Geselle dann auf einen Lohn von 13,20 Euro pro Stunde (plus 2,3 Prozent). Der tarifliche Stundenlohn liege bei 18,57 Euro.

© SZ vom 27.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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