Stadt, Land, Leute:Veränderter Alltag

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Die Corona-Krise beherrscht weiterhin das tägliche Leben und macht für viele Menschen auch in der Region das Leben komplizierter

Die Corona-Krise beherrscht weiterhin das tägliche Leben und macht für viele Menschen auch in der Region das Leben komplizierter. Das gilt in besonderer Weise für Menschen, die auch zu regulären Zeiten dankbar sind für Hilfsleistungen. Einen ganz wichtigen Beitrag zur Unterstützung dieser Menschen leisten die Tafeln im Landkreis. Sie sammeln Lebensmittel und verteilen diese an Bedürftige. Doch durch die Krise mussten auch die Tafeln zum Teil ihren Betrieb vorübergehend einstellen, was eine große Lücke hinterließ. Mittlerweile laufen die Aktivitäten der vielen ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder an. Grund genug für die Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen, diese engagierte, ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen. Die beiden Sparkassen-Marktbereichsleiter Walter Wintersberger und Thomas Eichberger übergaben deshalb kürzlich symbolisch eine Spende über 5000 Euro an die Tafeln im Landkreis. "Durch Corona haben auch die Tafeln erschwerte Bedingungen und wir freuen uns, dass wir die ehrenamtliche Arbeit mit einer Spende unterstützen können", so Wintersberger. "Es ist wichtig, dass der Betrieb wieder flächendeckend aufgenommen wird", ergänzt sein Kollege Eichberger. Die 5000 Euro, die die Sparkasse nun als Spende zur Verfügung gestellt hat, verteilen sich auf die Wirkungskreise Bad Tölz, Lenggries, Loisachtal (alle BRK-Kreisverband), Geretsried und Wolfratshausen (beide Geretsrieder-Wolfrathauser Tafel). Damit können Ausrüstungsgegenstände wie zum Beispiel Schutzwände, eine Korbwaschanlage oder auch ein Notebook angeschafft werden, um den weiteren Betrieb sicher zu stellen.

Die Sparkassen-Marktbereichsleiter Walter Wintersberger (rechts) und Thomas Eichberger übergaben 5000 Euro an die Tafeln. (Foto: Sparkasse/oh)

Zum doppelten Geburtstag der Stadt Geretsried hat das Unternehmen Schmid-Bäck' ein besonderes Bauernbrot kreiert. Seit ein paar Wochen wird es in den Geschäften der Traditionsbäckerei verkauft. Für Bürgermeister Michael Müller (CSU) gab es kürzlich auch ein Exemplar. Zum 70. Mal jährt sich heuer die Gemeindegründung von Geretsried, und vor 50 Jahren wurde Stadterhebung gefeiert. Den Betrieb Schmid-Bäck' gibt es fast so lange wie Geretsried. "1951 hat mein Großvater Anton die Bäckerei in Lenggries gegründet", berichtet Ludwig Schmid. 1960 kamen Anton und seine Frau Anna nach Geretsried. Dort konnten sie die vormalige Bäckerei Lauermann an der Schlesischen Straße kaufen. "Es war wie damals üblich ein alter Bunker. Die Grundmauern und so manche Tür in der Backstube erinnern heute daran noch", so Enkelsohn Schmid. Den Stadtgeburtstag nahm Schmid-Bäck' zum Anlass, die Geretsrieder mit einem Umfrage nach ihren Wünschen zu befragen. Aus den Antworten auf diese Fragen entstand eine ganz individuelle Rezeptur für das Jubiläumsbrot. "Es gab schon eindeutige Tendenzen", verrät Schmid. "Es sollte ein weizenfreies Roggen-Dinkel-Bauernbrot mit Natursauerteig sein, nicht zu stark in der Säure und nicht zu kräftig gewürzt." Schmid startete mehrere Backversuche, wie in der Bäckerei üblich mit Rohstoffen aus der Region. "Es ist kein typisches Brotgewürz drin, sondern Senf. Es ist halt einfach anders, so wie Geretsried", sagt der 42-Jährige. Das Brot sei weizenfrei, saftig und dünnkrustig. "Ob herzhaft oder süß - darauf passt jeder Belag." Pünktlich zum geplanten Festakt am 1. April zur Gemeindegründung vor 70 Jahren hätte Bürgermeister Müller das erste Jubiläumsbrot anschneiden sollen. Das musste aufgrund der Corona-Pandemie allerdings ausfallen - ebenso wie der Festakt. Aber nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen haben es sich Ludwig und sein Bruder Georg Schmid nicht nehmen lassen, dem Bürgermeister persönlich ein Jubiläumsbrot vorbeizubringen. "Das ist ein Brot, das unter echter Bürgerbeteiligung entstanden ist, von Geretsriedern für Geretsrieder", sagte Müller bei der Übergabe. "Und das Jubiläumsbrot ist natürlich etwas Besonderes, das in speziellen Zeiten besonders gut schmeckt."

© SZ vom 19.05.2020 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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