SPD Schäftlarn trauert:Hans-Jürgen Heinrich ist tot

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Er war „das Herz der SPD in Schäftlarn“ und engagierte sich 28 Jahre lang im Gemeinderat. Am Mittwoch starb Hans-Jürgen Heinrich im Alter von 82 Jahren. (Foto: Hartmut Pöstges)

Im Alter von 82 Jahren ist Hans-Jürgen Heinrich, Ortsvorsitzender der SPD Schäftlarn und 28 Jahre Mitglied im Gemeinderat, am Mittwoch gestorben.

Heinrich trat 1969 in die SPD ein und führte den Ortsverband Schäftlarn mit Unterbrechungen seit 1977 als Vorsitzender. Der Jurist arbeitete viele Jahre als Rechtsberater im Baureferat der Stadt München. Zusammen mit seiner Frau Barbara, selbst ehemalige Gemeinderätin, bestimmte er das Geschehen in der Gemeinde Schäftlarn mit. Eine klare Trennung zwischen Privat- und Parteileben habe es bei Heinrich nie gegeben, erinnert sich sein langjähriger Weggefährte und stellvertretender SPD-Vorsitzender Dietrich Seydel. Viele Parteisitzungen, Feste und Empfänge hätten im Haus der Familie Heinrich stattgefunden.

"Er war das Herz der SPD in Schäftlarn", sagt Kassier Herbert Herz, "er war zugleich intellektuell und empathisch." Heinrich sei unprätentiös gewesen, habe immer gesagt, was er dachte, und sei damit auch angeeckt, in der eigenen Partei wie im Gemeinderat. "Aber man wusste bei ihm, woran man war", so Herz. "Das ist ein Verlust, der den ganzen Ort ärmer machen wird." Besonders die Themen Armut und Gerechtigkeit trieben Heinrich als Politiker um.

Doch war Heinrich nicht nur Kommunalpolitiker. Er reiste leidenschaftlich gerne nach Indien und Griechenland, wo er noch im vergangenen Jahr seinen Urlaub verbrachte. Er lernte Neugriechisch an der Volkshochschule und ließ immer wieder mit lateinischen Zitaten aufhorchen, die er gerne zum Besten gab, erinnern sich seine Freunde und Parteimitglieder. Daneben betätigte sich Heinrich als Künstler. Viele seiner Aquarelle schmückten heute die Häuser seiner Freunde, erzählt Seydel. Trotz seiner schweren Erkrankung, gegen die er vor allem in den letzten zwei Jahre seines Lebens unermüdlich ankämpfte, erfüllte Heinrich bis zuletzt seine Pflichten und saß noch im April in der Gemeinderatssitzung. Herz: "Er war ein Partei- und Gemeindesoldat, der sich bis zuletzt um alles gekümmert hat."

© SZ vom 15.06.2018 / kasc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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