Schulzentrum Geretsried:Unterricht im Container

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Im kommenden Jahr können die Arbeiter anrücken: Das Schulzentrum Geretsried wird saniert. Das Projekt wird sich über Jahre ziehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Zeitplan für die Sanierung steht. Das Millionenprojekt wird sich über Jahre ziehen

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die groß angelegte Sanierung des Schulzentrums Geretsried kann beginnen. Am Montag stellte Planer Dieter Kubina dem Schul- und Bauausschuss des Kreistags die Zeitschiene für das millionenschwere Mammutprojekt vor. Zuvor mussten die Kreisräte darüber befinden, wie der Unterricht während der Bauarbeiten aufrechterhalten werden könne. Geplant war, die frei werdenden Schulcontainer am Schulzentrum Bad Tölz - sie stehen neben der Berufsschule an der Gudrunstraße - zu sanieren und nach Geretsried zu verfrachten. Stattdessen empfahl das Gremium dem Kreistag, die alten Container am aktuellen Standort zu belassen. Kosten: knapp 570 000 Euro. Dort sollen sie nach einer Sanierung als Unterbringung für Flüchtlinge dienen, die eine Ausbildung machen und die Berufsschule besuchen. In Geretsried werden neue Container (zwölf Klassezimmer plus Nebenräume) gebaut. Circa drei Millionen sind dafür veranschlagt.

Ehe der Interimscontainer am Schulzentrum aufgestellt werden kann, müssen Vorarbeiten für die Generalsanierung geleistet werden. Im Zuge der Gespräche habe sich ergeben, dass die Sanierung im sogenannten Musenbau beginnen müsse, sagte Kubina. Man werde dort im Juli/August nächsten Jahres beginnen und hoffe, bis zum Schuljahresbeginn das Obergeschoss fertigstellen zu können. Die Vorabbauarbeiten sind von September 2016 bis Anfang 2017 vorgesehen. Dann kann der Klassenzimmer-Container aufgebaut werden. Er soll Ende April 2017 bezugsfertig sein. Es folgt die Sanierung des westlichen Klassenbereichs des Gymnasiums. Circa Mai 2017 ist Baubeginn, fertig wollen die Planer etwa Ende Mai 2018 mit diesem Abschnitt sein. Daran schließt sich die Sanierung des südlichen Klassenbereichs der Realschule an. Ende Juni 2018 sollen auch diese Arbeiten abgeschlossen sein. Insgesamt sind für dieses Vorhaben allein im Haushaltsjahr 2016 etwa 3,6 Millionen Euro vorgesehen.

Willi Streicher (SPD) begrüßte, die alten Container in Bad Tölz zu belassen. Zumal auf den beiden Ebenen auch jeweils ein Klassenzimmer für die Auszubildenden eingerichtet werden könne. Geplant sind 52 Plätze, also 52 junge Flüchtlinge können in der Anlage wohnen. Ebenfalls "charmant" fand er, dass die Kosten für den Umbau und die Sanierung der Container voraussichtlich in voller Höhe von der Regierung von Oberbayern erstattet werden.

Kubina wies darauf hin, dass es in der vorgestellten Planung, vor allem bei der Kostenschätzung, Unwägbarkeiten gebe. So müsse man sehen, ob die Neubaucontainer auch so schnell geliefert würden, wie eingeplant. Momentan gebe es Engpässe auf dem Markt. Die Anbieter kämen wegen der hohen Nachfrage nach Flüchtlingsunterkünften mit der Lieferung nicht mehr nach. Auch müsse die Baugenehmigung noch in diesem Jahr eingereicht werden.

© SZ vom 10.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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