Schulamt:Viel vor im neuen Schuljahr

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Staatliches Schulamt legt Fokus auf Lesenlernen und Digitalisierung

Die Schülerzahlen im Landkreis sind stabil. "Mit einer leichten Tendenz nach oben", sagt Petra Burkhardt, Leiterin des staatlichen Schulamts, mit Bezug auf die Erstklässler. Im Schuljahr 2018/19, das am Dienstag beginnt, gibt es wie im Vorjahr 291 Klassen im Kreis. Die privaten Schulen eingerechnet sind es 318 Klassen. Auf zwei Bereiche legt das Schulamt besonderen Augenmerk: die Initiative "#lesen.bayern" und den "Masterplan Bayern digital II".

Im Schuljahr 2018/2019 startet eine neue Initiative zur Stärkung der Leseförderung, die sich an die Lehrkräfte aller Fächer und Schularten richtet. Ziel ist es, die Lesekompetenz der Schüler zu fördern. Vor allem in den Grundschulen soll das Lesenlernen stärker gefördert werden. Denn nur wer lesen kann, kann später einmal auch komplizierte Zusammenhänge in Texten verstehen.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die Digitalisierung. Bayernweit sollen 120 000 Lehrer fortgebildet werden. Es geht um die Einführung digitaler Klassenzimmer an den bayerischen Schulen. So soll etwa der Informatikunterricht an den weiterführenden Schulen gestärkt werden. Im Schuljahr 2019/2020 werde Informatik Pflichtfach in den fünften Klassen der Mittelschulen, sagte stellvertretender Schulamtsleiter Christian Breu. Darauf sollen die Lehrer nun vorbereitet werden. Jede Schule werde eine Lehrkraft benennen, die Informatik-affin sei und die eben eine umfassende Fortbildung erhalten. Im Schulamt selbst wird eine zusätzliche Stelle geschaffen. Der "Koordinator Digitalisierung" ist auf Basis von zehn Lehrerstunden freigestellt vom Unterricht und soll das Thema "in die Fläche bringen".

Neu ist auch die Beratungsstelle "Rechenschwäche" am Schulamt, die sich um Schüler mit "besonderen Schwierigkeiten in Mathe" kümmern solle, sagte Burkhardt. Eine Schulpsychologin wird vier Stunden in der Woche als Ansprechpartnerin für Eltern und Lehrer fungieren, im Einzelfall auch Kinder speziell fördern.

Was das Personal angehe, sei man zufrieden, sagte die Schulamtsleiterin. 631 aktive Lehrer gibt es im Landkreis. Dazu kommen 25 Lehramtsanwärterinnen und zwei Fachlehreranwärterinnen. "Die Grundversorgung, die wir brauchen, haben wir." Allerdings könnten besondere Angebote mit diesem Personal nur an einigen Standorten stattfinden. Die neuen Lehrkräfte kämen aus München, eine "gute Handvoll"aus der Oberpfalz und Oberfranken, sagte Burkhardt. Schwierig sei es für die Neuzugänge, Wohnraum im Landkreis zu finden. Damit kein Lehrer mehr Zeit auf der Straße als in der Schule verbringen müsse, haben Burkhardt und Breu lange getüftelt. "So oft habe ich Google Maps noch nie verwendet", sagte Breu.

Gut ausgestattet sei die sogenannte Mobile Reserve mit 688 Stunden für Grund- und Mittelschulen, was 37 Personen entspricht, betont die Schulamtsleiterin. Für den Aushilfsdienst "Fachlehrer" stehen 67 Stunden zur Verfügung, also drei Personen. "Wenn im Herbst die große Grippewelle daherkommt, wird jongliert. Es wurde immer eine Lösung gefunden, auch wenn es nicht immer optimal war."

© SZ vom 07.09.2018 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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