Schäftlarn/Icking:Mehr Tempo im Internet

Lesezeit: 1 min

Schäftlarn schließt sich dem Breitband-Ausbau Ickings an

Die Gemeinde Schäftlarn will in Sachen Breitbandversorgung mit Icking zusammenarbeiten. Für beide Gemeinden bedeutet das einen jeweils 50 000 Euro höheren Zuschuss des Freistaats für den Ausbau des Breitbandnetzes, das die Übertragungsgeschwindigkeit des Internets erhöht. Beide Gemeinden wollen das Netz selbst mit Glasfaserkabeln ausbauen und haben dazu dieselbe Firma beauftragt, die HPE Planungs- und Entwicklungs GmbH aus Johanniskirchen.

Franz Hofmann von HPE hat am Mittwoch dem Schäftlarner Gemeinderat die Vorzüge eines eigenen Glasfasernetzes dargelegt. Der Ausbau komme zwar zunächst deutlich teurer, sagte er, weil die Gemeinde die Verlegung von Leerrohren selbst bezahlen müsse. Das amortisiere sich aber in etwa 20 Jahren, weil die Rohre anschließend an den Netzbetreiber vermietet werden könnten. Zudem ist die Glasfasertechnik FTTB, bei der die Kabel bis zu den Wohnhäusern gelegt werden (FTTB steht für "fibre to the building"), technisch weiter als die im Förderprogramm des Freistaats angebotene. Damit, so erklärte Hofmann, wäre Schäftlarn auch für die Internet-Zukunft gut gerüstet. Zudem könne die Gemeinde selbst bestimmen, wer angeschlossen werden soll, anders als beim staatlichen Programm, bei dem nur der Anschluss von Gewerbegebieten und Betrieben gefördert werde. Allerdings brauche die Gemeinde den Rückhalt der Bevölkerung für den FTTB-Ausbau.

Die Kosten von etwa drei Millionen für die nötigen Tiefbauarbeiten könnten durch die Nutzung von Synergie-Effekten deutlich reduziert werden, sagte Hofmann, etwa wenn man die Kabel dann verlege, wenn wegen Arbeiten an der Kanalisation ohnehin die Straße aufgegraben werde müsse. Gemeinderat Christian Lankes (Grüne) fragte, ob man zusammen mit den Breitbandkabeln auch ein Nahwärmenetz installieren könnte. Das sei selbstverständlich möglich, antwortete Hofmann.

In der Gemeinde Icking ist man schon etwas weiter. Dort wurde Anfang Februar beschlossen, einen gemeindlichen Betrieb zu gründen, um die Infrastruktur einrichten zu können. Der Schäftlarner Gemeinderat beschloss am Mittwoch einstimmig, eine Arbeitsgemeinschaft mit Icking einzugehen. Über das weitere Vorgehen in Schäftlarn will der Gemeinderat bei einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden.

© SZ vom 13.02.2015 / ihr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: