Rückkehr zum G9:Sonderfall Geretsried

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Im Kreis muss nur die Halle am Schulzentrum umgeplant werden

Die Wiedereinführung des neunstufigen Gymnasiums (G 9) wirft die Frage auf, ob der Raumbedarf an den Gymnasien im Landkreis steigen wird. Für Bad Tölz und Geretsried gab Landrat Josef Niedermaier (FW) im Kreis-Schulausschuss Entwarnung. "Das müsste klappen", sagte er. Ihm machten mehr die neuen Schulkonzepte Kopfzerbrechen: "Ich vermute, dass wieder mehr Unterricht am Vormittag stattfinden wird." Dann könnte es zu Nutzungskonflikten in den Turnhallen kommen. Hauptamtsleiter René Beysel sagte, dass sich für das kommende Schuljahr 131 Schüler am Geretsrieder Gymnasium und 113 an der Realschule angemeldet hätten. "Wir haben keinen Ruck." Die "volle Schülerzahl" des G 9 werde sich erst in acht Jahren auswirken. Sollten mehr Räume benötigt werden, gebe es die Möglichkeit, im Bestandsgebäude Schulzentrum an zwei Stellen aufzustocken: vier Klassenzimmer über dem Anbau des Gymnasiums und zwei Räume über dem neuen Lehrerzimmer. Mehr sei nicht drin, so Beysel.

Am Abend erklärte Niedermaier beim Stammtisch der Freien Wähler Geretsried, dass der bereits geplante Bau einer Zweifachturnhalle am Geretsrieder Schulzentrum einen Tag nach dem Landtagsbeschluss für das G 9 gestoppt worden sei. Er machte die bei dieser Veranstaltung stark vertretenen Geretsrieder Sport-Repräsentanten darauf aufmerksam, dass der Kreis die Halle nur für schulische Zwecke planen könne - auch wenn sie selbstverständlich den Sportvereinen zur Verfügung stehe. Seine persönliche Erwartung sei, dass das G 9 wieder mehr Schüler auf Gymnasium ziehen werde, das dann "nicht ganz so stressbehaftet" sei. Mehr Schüler könnten aber eine Dreifachturnhalle erforderlich machen.

Zu berücksichtigen sei auch, dass Geretsried große Bauvorhaben beschlossen habe, so dass die Entwicklung zur 30 000-Einwohner-Stadt näher liege. Die Kreispolitik habe deswegen die Regierung von Oberbayern um eine neue Einschätzung gebeten. Dies sei nicht - wie gelegentlich unterstellt werde - "eine Boshaftigkeit gegenüber Geretsried".

© SZ vom 21.06.2017 / veca, fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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