Reden wir über:Standards und Herzrasen

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Peter Zoelch bereitet sich auf zwei sehr unterschiedliche Auftritte vor

Von Stephanie Schwaderer

Der Tölzer Saxofonist Peter Zoelch () steht am Wochenende gleich zweimal auf der Bühne: am Freitag, 2. August, in der Reihe "Peter Zoelch & friends" zusammen mit der Münchner Sängerin Jenny Evans; am Sonntag, 4. August, beim Tölzer Kurparkfest mit der MONaco Bigband, der Bigband des Musikbundes von Ober- und Niederbayern (MON).

SZ: Herr Zoelch, für welchen Abend müssen Sie mehr üben - oder müssen Sie gar nicht mehr üben?

Peter Zoelch: Oh doch, wer rastet, rostet. Ich muss mich auf beide Abende vorbereiten. Am Freitag, beim Konzert mit Jenny Evans, werden wir überwiegend auswendig spielen. Dafür muss ich mir die Stücke ins Gedächtnis bringen - und zwar in der richtigen Tonart.

Wieso variieren die Tonarten?

Jenny wird vor allem Jazz-Standards singen: George Gershwin, Antonio Carlos Jobim, Cole Porter - Stücke, die ich alle schon oft gespielt habe und die mir vertraut sind. In der Regel weiß jeder Jazzer, in welcher Tonart sie gespielt werden. Nun kann es aber sein, dass Sänger diese Stücke an ihre Stimme anpassen, und dann erlebt man vor allem als Bläser seine Überraschung. Kreuztonarten sind viel schwieriger zu spielen als B-Tonarten. Deshalb habe ich Jenny gebeten, mir vorab zu schreiben, in welcher Tonart sie singen wird. Wir treten ja zum ersten Mal zusammen auf.

Wird das Konzert am Sonntag auch eine Premiere?

Nicht wirklich, wir haben mit der Monaco Bigband schon vor zwei, drei Jahren einmal in Tölz gespielt. Diesmal wird allerdings erstmals Stefan Zauner am Bass mit dabei sein - also ein kleines Heimspiel für zwei von 20 Musikern.

Worin liegt für Sie der Reiz, sich in eine Bigband einzufügen?

Bei meinen Jazzabenden habe ich als Saxofonist natürlich viel mehr Freiheiten, ich kann Themen und Solos spielen. In der Bigband ist es dafür ein ganz anderes Klangerlebnis. Ich darf das Lead-Alt spielen, das heißt, ich führe mit meiner Oberstimme die Gruppe der Saxofonisten. Mit acht Blechbläsern im Rücken: Das hat schon Power! Am Sonntag spiele ich außerdem ein Querflötensolo, in "Spain" von Chick Corea. Die Querflöte ist nicht mein Hauptinstrument, da stößt man schneller an Grenzen.

Sie werden aufgeregt sein?

Zum normalen Lampenfieber wird sich ein besonderes Herzrasen einstellen. Andererseits ist es beim Jazz nicht so tragisch, wenn einmal ein Ton danebengeht. Wenn man sieht, dass ein Musiker an seine Grenzen geht, darf auch mal ein Ton schief geraten. Das macht das Ganze ja auch sympathisch.

Wo werden Sie auftreten?

Das entscheiden wir spontan. Ideal wäre eine laue Sommernacht. Dann spielen wir auf der Terrasse des Kurhauses. Und unsere Melodien werden bis zur Marktstraße getragen. Zumindest fast.

Peter Zoelch & friends , mit Daniel Eppinger (Klavier), Karsten Gnettner (Kontrabass), Stefan Eppinger (Schlagzeug) und Special Guest Jenny Evans (Gesang), Freitag, 2. August, 20.30 Uhr, kleiner Kursaal, Ludwigstraße 11, Bad Tölz, Karten zu 14 Euro im Vorverkauf bei der Tourist-Info, Tel. 08041/78 67 15; MONaco Bigband, Sonntag, 4. August, 19.30 Uhr, je nach Wetter Kurhaus oder Kurpark, Eintritt frei

© SZ vom 01.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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