Die Bäckerei Burger am Wolfratshauser Obermarkt hat es derzeit mit ungewohnt vielen Bienen zu tun. Sie schwirren schon vor der Tür umher und belagern Quarktaschen, Zuckerschnecken und Kuchen. Mitten im Summen und Brummen steht Verkäuferin Britta Schwabl und zeigt Nervenstärke.
SZ: Seit wann gibt es das Bienenproblem in Ihrer Bäckerei?
Britta Schwabl: Letztes Jahr hat es sich noch in Grenzen gehalten. Ein akutes Bienenproblem ist erst heuer aufgetreten. Wir haben es nun seit zwei Wochen und es scheint nicht aufzuhören. Vor allem bei sonnigem und warmem Wetter ist es sehr extrem, nur bei Regen und kühleren Temperaturen werden die Bienen weniger.
Haben sich Kunden beschwert oder wurde schon jemand gestochen?
Nein, beschwert hat sich noch niemand. Manche Kunden erschrecken sich anfangs, weil sie denken, es seien Wespen. Dabei sind das alles Bienen, die Wespensaison hat ja noch gar nicht angefangen. Das beruhigt die Kunden, denn Wespen sind viel aggressiver. Solange du die Bienen in Ruhe lässt, lassen sie auch dich in Ruhe. Es wurde niemand gestochen.
Was ist die Ursache?
Wir vermuten, dass ein Imker in der Nähe seine Bienen nicht ausreichend füttert und sie auf den umliegenden Wiesen keine Nahrung finden. Zur Zeit blüht ja fast nichts, und viele Wiesen sind abgemäht. Unsere Bäckerei wird so zum besten Bienen-McDrive.
Was unternehmen Sie dagegen?
Wir haben uns bei einem ortsansässigen Imker erkundigt, wurden allerdings nur vertröstet. Man könne nichts machen, solange wir nicht wissen, wo die Bienen zu Hause sind. Wir versuchen, die Süßwaren bestmöglich herzurichten, und haben Lebendfallen aufgestellt. Jeden Abend lassen wir die Bienen dann wieder frei. Wir hoffen, dass sich das Problem bald löst.