Reden wir über:Die Reihe, sein Baby

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Stadtrat Rudi Seibt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Rudi Seibt veranstaltet das "Grüne Kino" schon seit 2013

Interview Von Julian Erbersdobler

Zehn Stunden. Etwa so viel Zeit investiert der Wolfratshauser Stadtrat Rudi Seibt jeden Monat in eine Veranstaltungsreihe, die er selbst ins Leben gerufen hat: das "Grüne Kino". Dann macht sich Seibt auf die Suche nach einem Film, über den man gut diskutieren kann. Für kommenden Dienstag hat er die Doku "Das Wunder von Mals" ausgewählt. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr in der Flößerei. Der Eintritt ist, wie üblich, kostenlos.

SZ: Am Dienstag läuft das "Wunder von Mals" in der Flößerei. Warum gerade dieser Film?

Rudi Seibt: Als ich zum ersten Mal von dem Projekt gehört habe, war ich gleich begeistert. Es geht um eine Gemeinde, die sich auf die Hinterbeine stellt. Eine Gemeinde, die sich als Ganzes gegen die Vergiftung der Umwelt wehrt. Das fand ich total spannend. Ich bin sehr froh, dass auch der Filmemacher Alexander Schiebel nach Wolfratshausen kommt, dem nach dem Film Fragen gestellt werden können.

Seit 2013 organisieren Sie das "Grüne Kino" einmal im Monat. Wie kamen Sie dazu?

Die Veranstaltungsreihe ist so etwas wie mein Baby. Tatsächlich fing es schon 2011 an, ausgelöst durch die Ereignisse in Fukushima. Das war einfach ein Thema, dass viele bewegt hat. Damals liefen die Filme allerdings noch in unregelmäßigeren Abständen. Ab 2013 dann im monatlichen Rhythmus.

Wer kommt zu den Vorstellungen?

Das Schöne ist, dass nicht nur Fans der Grünen kommen, sondern auch oft Menschen, die unsere Themen anders sehen. Meistens sind wir um die 20 Personen. Es waren aber auch schon mal mehr als 40 da.

Wie steht es um junge Besucher? Kann Ihr Angebot mit Netflix und Youtube mithalten?

Tatsächlich tun wir uns schwerer, junge Leute zu erreichen. Das hat sicher auch mit den Plattformen zu tun, auf denen sich jeder Dokus anschauen kann, ohne aus dem Haus gehen zu müssen. Wenn pro Film fünf Zuschauer unter 30 kommen, freut mich das umso mehr. Das Schöne an unserer Veranstaltung ist, dass wir danach darüber reden. Das bietet Youtube in dieser Form nicht.

© SZ vom 29.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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