Reden wir über:Die Kunst des Trauens

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Lässt auch gerne persönliche Infos des Brautpaares in seine Rede einfließen: Standesbeamter Uwe Scholz (Foto: Privat/oh)

Mit Uwe Scholz hat Bad Tölz einen neuen Standesbeamten

Interview von Veronika Ellecosta

Uwe Scholz ist seit Montag neuer Standesbeamter in Bad Tölz. Ein totaler Novize ist er in diesem Bereich aber nicht: Vor beinahe 20 Jahren war Scholz schon einmal im Standesamt in Lenggries tätig. "Es ist eine sehr abwechslungsreiche Arbeit", sagt er über seinen Beruf.

SZ: Herr Scholz, was macht ein Standesbeamter, wenn er nicht gerade Brautleute traut?

Uwe Scholz: Eheschließungen sind sicher ein großer Part. Das ist das klassische Bild, das man vom Standesbeamten hat. Daneben gibt es aber viele Verwaltungsaufgaben, die ich zu erledigen habe: Urkunden und Geburten, Sterbefälle, Namensänderungen, Kirchenaustritte, Vaterschaften. Außerdem muss ich das Personenregister immer aktuell halten.

Und wenn Sie gerade doch Brautleute trauen, wie gestalten Sie die Traurede?

Als Standesbeamter führt man das Brautpaar durch einen bürokratischen Akt, da versuche ich natürlich, einen Moment mit Erinnerungswert zu schaffen. Ich lasse auch gerne persönliche Infos des Brautpaares mit einfließen. Aber manche wollen das auch gar nicht. Ich richte mich da ganz nach der Motivation des Paares.

Sie bereiten also eine Traurede vor?

Natürlich halte ich keine absolut individuellen Traureden, dafür haben wir keine Zeit. Aber ich spreche mit dem Brautpaar im Vorfeld und baue die Infos dann im Kopf schon in den Text ein. Aber es ist natürlich kein Lückentext, den ich immer an das jeweilige Brautpaar anpasse. Wir versuchen da schon sehr individuell zu sein.

Was mögen Sie an ihrem Beruf?

Ein Standesbeamter beschäftigt sich mit vielen unterschiedlichen Rechtsgebieten und das ist sehr abwechslungsreich. Außerdem hat man immer viel mit Leuten zu tun.

Und die Eheschließungen mögen Sie am liebsten?

Ja, das ist der schönste Part. Da sieht man viele glücklichen Momente, wenn zwei sich das Ja-Wort geben. Die Leute sind freudig, es ist eine lockere und entspannte Atmosphäre.

© SZ vom 04.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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