Reden wir über:Das Geschäft mit Schnittblumen

Ulrich Sonner. (Foto: Privat)

Gärtner Ulrich Sonner betreut ein Feld zum Selberschneiden

Interview Von Veronika Ellecosta

Ulrich Sonner ist Gärtner am Klostergut Schlehdorf. Während er in den vergangenen Jahren ausschließlich für den Gemüsegarten zuständig war, betreut er dieses Jahr auch das neue Blumenfeld. Auf dem ökologisch bestellten Feld können Interessenten gegen einen kleinen Geldbetrag selbst Blumen schneiden und mitnehmen. Wie viele Kunden sich an den Blumen bedienen, vermag Sonner nicht zu sagen.

SZ: Herr Sonner, wie schafft man es, dass immer genug Blumen zum Abschneiden auf dem Feld sind?

Ulrich Sonner: Es wird ja nicht alles abgeschnitten, und manches wird sicher sogar verblühen. Außerdem säen wir beispielsweise Sonnenblumen in vier Sätzen, also alle zwei bis drei Wochen.

Was blüht denn so bei Ihnen?

Dieses Jahr haben wir Gladiolen, Dahlien und Sonnenblumen. Für Gladiole und Sonnenblume zahlen die Menschen je 90 Cent, für Dahlien 50 Cent.

Wie wird die Kasse abgewickelt?

Am Feld steht eine Kasse, die wir täglich leeren. Außerdem hängen dort Messer zum Abschneiden. Die Bezahlung erfolgt auf Vertrauensbasis, wir können das nicht kontrollieren.

Und die Leute zahlen auch zuverlässig?

Das wissen wir natürlich nicht. Wir wissen ja nicht, wie viele Blumen wirklich weggenommen werden.

Welchen Vorteil hat es, Blumen von einem Blumenfeld abzuschneiden, anstatt in einen Supermarkt zu gehen?

Das ist halt die Frage, welche Prioritäten der Kunde hat. Wenn mir wichtig ist, dass die Blumen aus der Region sind, dann gehe ich zum Blumenfeld. Wenn mir das egal ist, kaufe ich die Blumen halt im Supermarkt.

© SZ vom 03.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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