Reden wir über:Bildung für Erwachsene

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Beate Ruda empfiehlt im VHS-Programm eine Brüssel-Fahrt

Interview Von Lisa Kuner

Die Volkshochschule (VHS) in Geretsried bietet im Jahr ungefähr 450 Kurse an, im gerade beginnenden Frühjahrsprogramm stehen 223 Angebote. Die Politikwissenschaftlerin Beate Ruda leitet die VHS seit 2010.

Welcher Kurs liegt Ihnen am meisten am Herzen?

Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal eine Reise, nach Brüssel, im Programm. Das finde ich persönlich sehr interessant und werde das auch selber machen. Das ist spannend, weil man die politischen Institutionen der Europäischen Union kennenlernt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit dort akkreditierten Journalisten und Politikern sowie dem Wahlkreisabgeordneten zu sprechen. Die Teilnehmer erwartet ein dicht gepacktes Programm, das ich so im Programm aus Platzgründen nicht ausführen konnte. Wer mehr darüber wissen will, kann sich gerne melden. Der zweite Kurs, der mir am Herzen liegt, ist "Leben in Deutschland". Der richtet sich vor allem an Multiplikatoren, also zum Beispiel Journalisten oder Ehrenamtliche, die oft Fragen zu Deutschland gestellt bekommen. Da habe ich gedacht, ein bisschen Auffrischung zum deutschen Staat und der Verfassung wären sinnvoll. Bisher gibt es leider gar keine Anmeldungen. Vielleicht liegt das auch an den Zeiten.

Sie haben den Kurs "Schrödingers Katze - oder Physik ist überall!" im Programm. An wen richtet er sich?

Sie müssen nicht Physik studiert haben, sondern einfach nur generell interessiert sein. Physik begegnet uns wirklich überall. Ich war ein bisschen bei den Vorbereitungen dabei, und der Dozent hat das so spannend und auch lustig aufbereitet. Wenn ich mal Zeit habe, setze ich mich da auch rein. Wir haben auch schon ein paar Anmeldungen, bisher nur von Frauen.

Welche Kurse werden am besten angenommen?

Die meisten Buchungen bekommen wir bei Sportkursen, von Mediation bis zu High Intensity Training. Dann kommen die Sprachkurse. Vor allem natürlich die Deutschkurse. Wenig Zuspruch bekommen leider Dinge aus der Berufsbildung. Ich glaube, die meisten Menschen vertrauen hier mehr auf private Anbieter, obwohl die viel teurer sind, und denken, dass die Volkshochschulen nicht dieselbe Qualität bieten. Das stimmt aber nicht, wir schauen immer, dass wir sehr gute Dozenten haben. Sich bei der VHS über berufliche Weiterbildung zu informieren, kann sehr interessant sein, und man kann einige hundert Euro sparen.

Warum bieten Sie in Geretsried einen Norwegisch-Kurs an?

Weil wir eine Freudschaft mit Eidsvoll in Norwegen haben. Die besteht seit vielen Jahren. Die Idee mit dem Sprachkurs kam mal aus dem Freundschaftsverein. Wir haben dann eine ganz nette Dozentin, Monica Kilimann, gefunden, die den Kurs macht. Seit Jahren kommen immer die gleichen Teilnehmer - und werden immer besser. In diesem Jahr haben wir auch mal wieder einen Anfängerkurs im Programm.

"Social Network - Twittern wie Präsidenten": Warum kommen die Leute zu Kursen wie diesem?

Ich bekomme immer wieder Anrufe von Senioren, die sagen: "Ich habe jetzt ein Handy und muss damit umgehen lernen." Da ist es oft besser, das außer Haus zu lernen. Bei uns bekommen sie dann direkt im Kurs vom Dozenten den Umgang mit ihrem Gerät gezeigt.

© SZ vom 29.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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