Reden wir über:Arbeit für ganz oben

Lesezeit: 1 min

Hedwig Sesto. (Foto: privat/oh)

Hedwig Sesto leitet die Verwaltung der Geretsrieder Kirche

Von Miriam Kinzl

Seit dem ersten Juli dieses Jahres arbeitet Hedwig Sesto als Verwaltungsleiterin in der Stadtkirche Geretsried. Im Interview erzählt sie von den Aufgaben des neuen Berufsbildes und den Besonderheiten im kirchlichen Dienst.

SZ: Frau Sesto, wie arbeitet es sich denn in der Heiligen Familie, quasi mit göttlichem Beistand?

Hedwig Sesto: Es ist auf jeden Fall angenehmer als in der freien Wirtschaft. Hier weht ein anderer Wind, obwohl das Arbeitspensum durchaus hoch ist. Wenn ich in der Heiligen Familie arbeite, kann ich manchmal von meinem Büro aus die Organistin proben hören. So ein privates Orgelkonzert ist sicher eine Besonderheit an meinem neuen Arbeitsplatz. Außerdem schätze ich das Miteinander von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen hier sehr.

Was genau sind Ihre Aufgaben?

Ich entlaste den Pfarrer in Verwaltungsthemen und leite die Stadtkirche in wirtschaftlichen, baulichen, personellen und organisatorischen Fragen. Ich bin unter anderem für die Personalführung der nichtpastoralen Mitarbeiter zuständig. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Kirchenpflegern kümmere ich mich um die Finanzen und bauliche Angelegenheiten. Dabei geht es zum Beispiel um Bauprojekte an den Gebäuden der Stadtkirche, wie etwa die Nikolauskapelle. Gerade arbeiten wir ein Schutz- und Hygienekonzept für das Pfarrheim aus, damit Veranstaltungen wieder stattfinden können. Zu tun gibt es genug und es kommen auch immer wieder neue Themen dazu.

Muss man gläubiger Katholik sein, um die Arbeit zu machen?

Es fällt vieles leichter, wenn man damit groß geworden ist und ein Gespür dafür hat, wie die Kirche tickt. Aber es gibt keine katholische Buchhaltung. Die erste Priorität liegt auf den fachlichen Kompetenzen. Natürlich ist es leichter, wenn man mit Herzblut dabei ist. Mir ist es wichtig, dass der Glaube Zukunft hat und wir ein aktives Gemeindeleben haben. Am Sonntag war ich tatsächlich das erste Mal in meinem Leben in drei Gottesdiensten hintereinander, um mich der ganzen Gemeinde vorzustellen.

Mussten Sie Ihrem Chef schon was beichten?

Fehler passieren am Anfang immer. Aber ich habe Glück - der Pfarrer hat früher in der Militärseelsorge gearbeitet und ist die Ruhe selbst. Wir haben einen guten Draht zueinander.

© SZ vom 29.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: