Peter Gleue:"Den anderen nicht vergessen"

Hospzbegleiter Peter Gleue (64). (Foto: Harry Wolfsbauer)

Peter Gleue, 64, hat der deutsche Philosoph Otfried Höffe mit einem seiner Sätze zum Handeln angeregt: "Das Schlimmste beim Altern ist nämlich nicht, dass man selbst vergesslich wird, sondern dass man von den anderen vergessen wird." Vor dem Hospizbegleiterkurs hat Gleue bereits einen Seelsorgekurs in Wolfratshausen besucht. Die Weiterbildung zum Hospizbegleiter war für ihn eine logische Konsequenz. Der Ickinger interessiert sich bereits seit Langem für das Thema Zeit und die Philosophie der Lebenskunst. Den Kurs empfindet er als "Bereicherung": Er habe für sich persönlich aus dem Umgang mit den Bewohner des Seniorenheims und den anderen Kursteilnehmern viel mitgenommen. Etwa, "dass große Gefühle immer noch da sind, auch wenn die Sprache oder der Denkapparat versagen". Über sich selbst sagt der ehemalige Bankkaufmann, er sei wachsamer geworden gegenüber dem Thema Tod und habe den Schrecken und die Sorge davor verloren. Zwei Menschen hat Gleue während seines Praktikums begleitet, "sehr bewegend" sei das gewesen, und er habe auch nach deren Tod noch viele Gedanken daran "gewälzt". Diese in den anschließenden Supervisionen mit den Kursteilnehmern und -leitern auszutauschen, sei wichtig gewesen. Mit anderen zu sprechen sei eine große Hilfe, um das Erlebte zu verarbeiten.

© SZ vom 13.11.2018 / kasc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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