Im Landkreis werden zum Jahreswechsel die Müllgebühren steigen. Die kreiseigene Entsorgungsgesellschaft muss den Bürgern nach Angaben von Vorstand Reiner Späth aber weniger den kürzlich angekündigten Anstieg um durchschnittlich fünf Prozent erklären, sondern eher die neue Preisstruktur. Noch zahlen die Bürger nur für die graue Restmülltonne, Papier- und die Biotonne sind gratis. Künftig aber kosten alle Behälter eine verpflichtende Gebühr.
Weil in kleinen Haushalten oft die graue Tonne nicht voll wird und die braune praktisch leer bleibt, würden manche Bürger am liebsten auf die Biotonne verzichten und den organischen Abfall mit dem Restmüll entsorgen - und sich die Zusatzgebühr sparen. Doch dem steht der neue Anschlusszwang für die braunen Tonnen entgegen. Auf sie verzichten darf nur, wer per Formular versichert, jeglichen Biomüll samt abgenagten Knochen und Fischgräten selbst zu kompostieren.
Künftig kostet jede braune Biotonne 34,20 Euro und jede grüne Papiertonne sechs Euro. Dafür wird der Restmüll billiger: Der kleine 80-Liter-Behälter kostet dann knapp 150 statt derzeit 167 Euro im Jahr, die Gebühr für 120 Liter sinkt von 233 auf 210 Euro, die für die große 240-Liter-Tonne von 444 auf 402 Euro.
Zusammen wird die Standard-Kombination für eine vierköpfige Familie aus 80-Liter-Restmüll-, einer Bio- und einer Papiertonne jährlich 189,60 Euro statt derzeit 167 Euro kosten, also 13 Prozent mehr. Kommt eine zweite Biotonne dazu, steigt die Gesamtgebühr um weitere 34,20 auf 223,80 Euro - eine Erhöhung um ein stolzes Drittel. Je mehr grüne und vor allem braune Tonnen, desto drastischer der Anstieg. Zudem müssen die letzten runden Tonnen - dem Personal am Müllwagen zuliebe - durch neue Modelle mit Rollen ersetzt werden