Nachruf:Koch aus Leidenschaft

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Von Benjamin Engel

Das Kochen und die Qualität der Lebensmittel haben Sebastian Limm junior alles bedeutet. Trotz schwerer Krankheit stand er noch in der Küche des überregional bekannten Gasthauses Limm in Münsing. Bis zuletzt gab der gelernte Koch und Metzgermeister Anweisungen. Bereits am 28. Juli ist Limm im Alter von 55 Jahren gestorben. An diesem Mittwoch findet die Trauerfeier mit Beerdigung in der Münsinger Pfarrkirche von 10 Uhr an statt.

Fast 28 Jahre waren Sebastian und Inge Limm verheiratet. Ihr Mann sei fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Diagnose seiner Krankheit gestorben, schildert die Witwe. Schon damals habe er gewusst, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde. "Er hat viel und gern gearbeitet", sagt sie. Das nicht mehr tun zu können, habe ihn sehr belastet. Limm hatte das Metzger- und Kochhandwerk gelernt. Um sich weiterzuentwickeln, arbeitete er sogar im Münchner Sterne-Restaurant "Tantris" unter dem damaligen Küchenchef Heinz Winkler. Mitte der 1980er Jahre trat er in den elterlichen Betrieb ein.

In der Küche formulierte Limm klare Qualitätsansprüche. Das Fleisch stammte etwa nur von Bauern aus der Umgebung. Mehrfach wurde das Gasthaus ausgezeichnet.

Wenn Limm einmal nicht hinter dem Herd stand, machte er gerne Musik. Er hatte die Band Aristocats mitbegründet, spielte dort Keyboard und Ziehharmonika. Er engagierte sich in der Münsinger Feuerwehr - und machte mit seiner Frau am Ruhetag gerne Ausflüge zum Rad- oder Skifahren. Inge Limm wird den Betrieb - seit 1908 in Familienhand - mit insgesamt 22 Mitarbeitern weiterführen. Sie vertraut auf das langjährig eingearbeitete, fast schon familiär gewordene Team. Außerdem unterstützten sie ihre 24 und 27 Jahre alten Kinder, berichtet sie.

© SZ vom 08.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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