Für die Filmgeschichte ist es eine der ikonografischen Szenen: Im Klassiker "Denn sie wissen nicht, was sie tun" fordert Gang-Anführer Buzz Jim Stark (James Dean) zu einem "tödlichen" Duell heraus. Beide rasen in ihren Autos auf eine Klippe zu. Wer zuerst aus dem Fahrzeug springt, hat verloren. Jim steigt äußerlich scheinbar ungerührt mit der Zigarette im Mundwinkel in seinen Wagen. Er wird die Mutprobe als einziger überleben, gerade noch rechtzeitig vor der Klippe herausspringen. Die Jacke von Buzz verhakt sich dagegen im Türgriff. Mit seinem Auto fährt er ungebremst in den Abgrund und stirbt.
Mit dem Kinofilm von 1955 zementierte James Dean - er starb noch in demselben Jahr mit 24 Jahren bei einem Autounfall - endgültig seinen Ruf als Idol der jungen Generation. Er wurde zum "coolen" Rebell, der gegen die Konventionen der Gesellschaft aufbegehrt. Damit war der Begriff des "Coolen" als besondere Haltungsform zurückgenommener Souveränität geprägt. Ihr hatte der Jazz-Trompeter Miles Davis zwei Jahre zuvor mit dem Album "Birth of the Cool" schon einen Namen gegeben.
Was denn nun aber wirklich "cool" ist, steht seit damals ständig zur Disposition. Das Rauchen hat seinen Glamourfaktor inzwischen zumindest bei vielen eingebüßt. Die Lunte des Aufbegehrens scheint zu verglimmen. Und inwieweit das Rebellische zur Begriffsklärung noch beitragen kann, ist fraglich. Eltern und Kinder scheinen inzwischen ja eher als beste Kumpel zu harmonieren. Die Konfrontation hat ausgedient. Was ist also davon zu halten, wenn jetzt das Freilichtmuseum Glentleiten "Kuhle Aussichten" zur Köhlerwoche ankündigt. Coolness verbindet wohl erst einmal niemand mit der Kuh. Das arme Vieh steht den ganzen Tag nur rum, frisst Gras und lässt sich kaum stören. Womöglich verkörpert es doch diese zurückgenommene Souveränität.