Mitten in Wolfratshausen:Von Fröschen, die kleben

Normalerweise gibt es für alles Erklärungen. Vielleicht gilt das aber nicht, wenn Papas Dummheiten machen

Von Barbara Brießmann

Phänomene des Alltags - für Kinder werden sie in Büchern wunderbar anschaulich gemacht, wenn Eltern in Erklärungsnot geraten. Allerdings sollten die Erziehungsberechtigten wissen, wo sie nachschlagen müssen. Da stieß ein Vater in Wolfratshausen kürzlich an seine Grenzen.

Das Töchterchen erzählt, dass die Klasse von einer Vertretungslehrerin Süßigkeiten bekommen hat. "Das ist aber nett", kommentiert dies der Papa. "Die mag ich aber nicht", sagt das Kind, meint natürlich nicht die Lehrkraft. "Dann zeig doch mal her." Das Mädchen angelt aus seiner Brotzeitbox einen grün-weißen Fruchtgummi-Frosch, der nicht mehr taufrisch wirkt. Es bittet den Vater, das Tier wegzuwerfen, was dieser sogleich tut - über die Balkonbrüstung. Doch der Wurf misslingt. Statt in der Wiese landet die Süßigkeit an der Hausmauer. Dort klebt der Frosch - nun schon seit drei Wochen. Hitze, Wind, Gewitter können ihm nichts anhaben.

Warum? Die Eltern rätseln. Liegt es am vielen Zucker oder einer anderen Substanz? Vielleicht wüsste ein Fruchtgummi-Forscher Rat oder ein Klebstoff-Experte. In den Büchern findet sich nichts zum Thema. Eventuell verliert der Frosch in den ersten kühlen Nächten den Halt.

Apropos Frosch und Temperaturen: Die Prognosen der Meteorologen werden den Erwachsenen seit Tagen als sensationelle Nachricht verkauft. Dabei ist die Hitze als Phänomen des Alltags schnell erklärt: Es ist Sommer!

© SZ vom 23.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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