Mitten in Wolfratshausen:Timing ist alles

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Ob S-Bahn oder eigenes Auto - Pendler haben es nicht immer leicht, pünktlich zu sein

Von Benjamin Engel

Ob der Fahrgast zu spät kommt, weil sich die Tür der S-Bahn direkt vor ihm schließt oder ihm ein anderer das Taxi direkt vor der Nase wegschnappt: Im Leben kommt es vielfach auf das rechte Timing an. Und das bekommt der Pendler an Tagen besonders stark zu spüren, an denen er ohnehin schon ziemlich spät dran ist. Mit schnellen Trippelschritten hetzt der gestresste Büroarbeiter die Treppen in die Tiefgarage zum Auto hinunter. Wenigstens springt das Fahrzeug zügig an. Denn jetzt kommt es auf jede Sekunde an. So erwischt er gerade noch rechtzeitig die Grünphasen der nächsten beiden Ampeln auf dem Weg zur Arbeit.

Doch zu früh gefreut: In der nächsten Straße versperrt das Müllauto der Stadt die Fahrbahn. Dahinter hat sich ein langer Stau gebildet. Der Pendler wähnt sich schlau und biegt reaktionsschnell in die Seitenstraße ab. Statt gut voranzukommen, muss er wieder warten. Denn aus dem auf der rechten Spur parkenden Bus strömen Massen von Schülern heraus. Da wird der Pendler langsam unruhig. Unerbittlich tickt die Uhr.

Auf der Autobahn von München hinaus bis zum Arbeitsplatz im Umland scheint endlich freie Bahn zu sein. Ungebremst gleitet der Autofahrer seinem Ziel entgegen. Allerdings wartet an der Ausfahrt Wolfratshausen schon der nächste Schock. An der T-Kreuzung steht auf der Abbiegespur in östlicher Richtung nach Wolfratshausen eine lange Autoschlange. Die Ampel will minutenlang nicht umschalten. Kurzerhand biegen ein paar Autos einfach nach Westen Richtung Münsing ab und wenden dann auf der Straße in Richtung Osten, um so schneller nach Wolfratshausen zu kommen - und stehen ebenso an der roten Ampel, die gerade umschaltet. Und der Pendler denkt sich: Manchmal kommt es auf das Timing an.

© SZ vom 27.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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