Mitten in Wolfratshausen:Sportliche Schreiber

Journalisten bekommen so gerne Applaus. Die Jubelstürme in der Marktstraße galt aber nicht den Redakteuren

Von INGrid Hügenell

Als Lokaljournalist ist man direktes Feedback gewohnt. "Was habt's denn da wieder für einen Schmarrn geschrieben?" kommt ebenso vor wie der Zuruf "Toller Kommentar!" aus einem Autofenster. Am Sonntag aber ging es noch einen Ticken besser. Beim Schreiben über das Flussfestival brandete alle paar Minuten Beifall auf, bei den Polizeimeldungen anfeuerndes Klatschen und "Hepphepphepp"-Rufe beim Redigieren der Kritik zum Rieder Kindertheater. Ja, okay, das bezog sich nicht auf die Arbeit des Sonntagsdienstes, sondern auf die Teilnehmer des Wolfratshauser Stadtlaufs, der direkt unter den Fenstern der Redaktion gestartet wurde. Die jüngsten Läufer waren gerade drei Jahre alt. Respekt!

So beschränkten wir uns darauf zu testen, ob wir von einem Startschuss bis zum Zieleinlauf eine ganze Meldung schreiben konnten. Ergebnis: Bei den Jüngsten nicht, die waren zu schnell wieder da. Bei den älteren, die weiter zu rennen hatten, klappte das schon eher, auch dank der Rockmusik mit den fetzigen Rhythmen, die von unten herauf drang.

Bewundern müssen wir aber die Leistung der Organisatoren, einer ganz schnellen Truppe: Vormittags war die Marktstraße leer bis auf einige Autos im Parkverbot, wenig deutete darauf hin, dass um 14 Uhr der Stadtlauf beginnen sollte. Als wir zehn Minuten später schauten, standen der aufblasbare Startbogen, der Zieleinlauf und der Lautsprecherwagen mit der anfeuernden Rockmusik. Noch ehe die Zeitung fertig war, war alles wieder weg. Sportlich!

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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